Aufgefischt 8.9.2016

Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) will laut Südwestrundfunk noch im September mit den Koalitionspartnern SPD und Grüne über eine Beteiligung des Landes am Lang-Lkw-Feldversuch sprechen. Im Koalitionsvertrag ist dieses Thema nicht geregelt.

Gegen den Weiterbau der A20 in Schleswig-Holstein zeichnen sich erneut Klagen von Naturschutzverbänden ab. Im ungünstigsten Fall könne sich der Baubeginn bis 2019 verzögern, berichten die SHZ-Zeitungen unter Berufung auf Angaben von Landesverkehrsminister Reinhard Meyer.

Die von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt im Frühjahr angekündigte Ethikkommission für das automatisierte Fahren soll noch im September die Arbeit aufnehmen, berichtet die Wirtschaftswoche aus einem Gespräch mit dem Minister.

Laut einer Vorabmeldung des Stern haben der Autoindustrieverband VDA und die IG Metall eine höhere Kaufprämie für Elektroautos verhindert. Der Bund habe eine Bonus-Malus-Finanzierung aus einem Aufschlag für große Autos vorgeschlagen. VDA und IG Metall hätten aber eine Stigmatisierung größerer Autos befürchtet.

Der Verband Bauwirtschaft Baden-Württemberg wirft der Landesregierung in einer Pressemitteilung vor, dass 40 Prozent der Brücken an den Landesstraßen in schlechtem Zustand seien und mit 30 Mio. EUR pro Jahr nur die Hälfte der für den Erhalt notwendigen Mittel zur Verfügung stehe. Laut Pressemitteilung des Landesverkehrsministeriums haben jedoch nur 10 Prozent der Brückenfläche die Zustandsnote 3,0 oder schlechter. 2015 seien 22 Mio. EUR in den Erhalt investiert worden; das Ministerium gibt den Schwarzen Peter indirekt an die Haushälter im Landtag weiter. (roe)

Linke, Grüne und SPD sehen sich durch Gutachten zu Abgasproblematik jeweils bestätigt

Krischer nimmt Kanzleramt unter Beschuss

Linke und Grüne sehen durch die jetzt vorliegenden Gutachten für die erste Sitzung am Donnerstag ihre These bestätigt, dass die Bundesregierung und die Behörden schon lange vor dem VW-Skandal von flächendeckendem Überschreiten der Abgas-Grenzwerte wusste, aber nichts dagegen unternommen hat. Der Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer sprach am Mittwoch davon, dass sogar das Kanzleramt schon 2010 mit dem Thema Stickoxide befasst habe, wollte auf Nachfrage aber keine Details nennen.

Die SPD-Obfrau Kirsten Lühmann hielt der Opposition entgegen, dass es vor dem VW-Skandal keine Belege für illegale Abschalteinrichtungen gegeben habe. Die Defizite des Labor-Prüfzyklus NEFZ seien laut den Gutachtern zwar seit 2005 bekannt gewesen, aber es habe damals kein besseres Verfahren gegeben. Der Grünen-Verkehrsexperte Stephan Kühn zog aus den vorliegenden Gutachten den entgegengesetzten Schluss: Man hätte schon viel früher am NEFZ nachbessern können. Warum sei das nicht forciert worden?

Zu den jetzt immer wieder verlangten Tests im Realbetrieb sagte Lühmann, eine Messung mit mobilen Messgeräten („PEMS“) sei erst nach der Verkleinerung der Geräte ab 2015 im größeren Umfang möglich geworden.

Mindestens HBEFA-Werte waren lange bekannt

In den Gutachten selbst wird wiederholt auf das kontinuierlich aktualisierte „Handbuch Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs“ (HBEFA) verwiesen, das vor allem den Kommunen für die Berechnung der Stickoxid-Belastung dient und damit als behördenbekannt gelten kann. Die dort verwendeten NOx-Werte basieren auf Messungen nach dem CADC-Zyklus (Common ARTEMIS Driving Cycle/“Real World Cycle“). Ergebnis sind NOx-Emissionen, die bei Euro-4-Fahrzeugen den Grenzwert um mehr als das 200 Prozent und bei Euro 5 um rund 300 Prozent übersteigen. Auch Euro-6-Autos übersteigen den Grenzwert um rund 200 Prozent – was absolut gegenüber Euro 5 immerhin eine Halbierung der NOx-Emissionen bedeutet. Die Gutachten sollen in den kommenden Tagen auch auf der Website des Untersuchungsausschusses eingestellt werden.

Grundsätzlich bestätigt werden diese Ergebnisse von einer am Mittwoch vorgestellten neuen Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die 33 Euro-6-Diesel im Realbetrieb bei sommerlichen Temperaturen gemessen hat. Danach werden die Grenzwerte um bis das Neunfache überschritten. Nur drei Fahrzeuge hielten den Grenzwert von 80mg/km ein, weitere sechs lagen innerhalb der Spanne des ab Herbst 2017 geltenden Konformitätsfaktors 2,1.

Schwärzungen und Gerangel um Zeitplan

Ein weiterer Kritikpunkt der Oppositionsfraktionen waren Schwärzungen in einem Teil der Akten. Lühmann sagte, es handle sich um vorläufig zur Verfügung gestellte Aktenkopien, die bereits für eine Anfrage gemäß Informationsfreiheitsgesetz herausgegeben worden seien und deshalb geschwärzt worden seien. Die „richtigen“ Akten kämen später.

Krischer drohte der Regierung indirekt an, dass Schwärzungen das Verfahren verlängern könnten. Während die Koalitionsfraktionen das heikle Thema möglichst früh vor der Sommerpause 2017 abschließen wollen, sind aus Oppositionskreisen Gedankenspiele zu vernehmen, den Abschlussbericht erst kurz vor der Bundestagswahl zu verabschieden. Die Unionsfraktion verzichtete übrigens im Gegensatz zu den drei anderen Parteien gänzlich auf jede Stellungnahme im Vorfeld. (roe)

Externe Links:

Website des Untersuchungsausschusses

Neue Abgasmessungen der DUH

Rechtsrahmen muss Digitalisierung erleichtern

Platooning schon in zwei Jahren?

Das teilautomatisierte Konvoifahren von Lkw mit verringertem Abstand („Platooning“) könne „wenn es gut läuft“ schon in zwei Jahren Realität sein, sagte der Daimler-Nutzfahrzeug-Chef Wolfgang Bernhard, ansonsten in vier Jahren. Nötig sei eine Änderung des Straßenverkehrsrechts, damit der Abstand auf 15m reduziert werden darf. Bisher sind 40-50m vorgeschrieben (Halber Tachoabstand). An Auf- und Abfahrten werde der Konvoi selbstverständlich automatisch auseinandergezogen, um das Ein- und Ausfahren von anderen Kfz zu ermöglichen, beruhigte Bernhard die Pkw-Fahrer.

Ziel des „Platooning“ ist es, durch die Verringerung des Abstands den Luftwiderstand und damit den Verbrauch zu reduzieren. Nach bisherigen Erkenntnissen sparen die Fahrzeuge in der Mitte 15 Prozent, das Fahrzeug am Konvoi-Ende 7 Prozent und das Fahrzeug an der Spitze 2 Prozent.

EBO und BOStrab novellierungsbedürftig

Siemens-Mobility-Chef Jochen Eickholt regte Änderungen im Eisenbahnrecht an. Bisher sei Wartung und technische Kontrollen intervallgetrieben. Mit moderner Sensortechnik sei es aber möglich, „Probleme dann zu lösen, wenn sie da sind“. Bernhard kritiserte, dass die Eisenbahn-Bau und -Betriebsordnung und ihr Äquivalent für die Straßenbahnen (BOStrab) „total veraltet sind, was die digitalen Möglichkeiten betrifft.“

Vertrauen des Bürgers stärken

Erfreut zeigte sich Bernhard, dass die Absicht des BMVI, in Deutschland das innovationsfreudigste Straßenverkehrsrecht zu schaffen, anders als andere neue Entwicklungen bisher in der Gesellschaft nicht auf breiten Widerspruch stoße. „Die NGO–s haben sich dieses Themas nicht bemächtigt.“ Dieter Janecek, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, stimmte seiner Einschätzung zu. Er prognostizierte aber eine breite Diskussion, wenn es beim (teil-) automatisierten Fahren zu einem Unfall kommt „und wir sagen, dass wir das trotzdem ausprobieren“.

Janecek betonte aber auch, dass Digitalsierung ohne Vertrauen der Bürger in den Datenschutz nicht funktionieren werde. Dafür müsse die Politik im Sinne von „Privacy by Design“ (Privatheit der Daten schon als Ausgangspunkt der Entwicklung) den Rahmen setzen. (roe)

Aufgefischt 7.9.2016

Die erste Lkw-Sperranlage vor der Leverkusener Rheinbrücke soll am 25. September eingerichtet werden, die anderen drei Anlagen sollen zehn bis zwölf Tage später folgen, berichtet die Rheinische Post.

Der geplante S-Bahn-Lückenschluss zwischen Berlin Hauptbahnhof und Potsdamer Platz hat trotz gestiegener Kosten ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,15 erreicht, berichtet der Tagesspiegel unter Berufung auf eine Anfrage der Grünen beim BMVI. Der Abschnitt vom Hauptbahnhof zur Ringbahn Richtung Norden ist bereits im Bau.

Das hessische Verkehrsministerium sieht laut Offenbacher Post den Wunsch des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport kritisch, neu nach Frankfurt fliegenden Airlines Nachlässe bei den Start- und Landegebühren zu gewähren. Positiv sieht das Ministerium hingegen die Absicht, den lärmabhängigen Gebührenanteil anzuheben. (roe)

Dialog zur Fahrrinnenvertiefung am Mittelrhein beginnt

Zu einer ersten Dialogveranstaltung der WSV in Bingen kamen am Dienstagnachmittag rund 100 Teilnehmer. Bei dem offiziell als „Abladeoptimierung Mittelrhein“ bezeichneten Projekt geht es darum, der Schifffahrt im Rheinabschnitt zwischen Mainz/Wiesbaden und St. Goar künftig mehr nutzbare Wassertiefe zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig positive Effekte für die Umwelt zu erreichen.

Das Vorhaben ist im BVWP 2030 mit einem außergewöhnlich guten Nutzen-Kosten-Verhältnis von 30,7 als VB-E eingestuft und mit 60,2 Mio. EUR Kosten veranschlagt. Ziel ist, im gesamten Abschnitt eine Fahrrinnentiefe von 2,10m unter dem „gleichwertigen Wasserstand“ – das ist der „Normalwasserstand“ – herzustellen. Derzeit sorgen lokale Tiefenengstellen dafür, dass die Fahrrinnentiefe nur 1,90m beträgt.

„Das Projekt befindet sich derzeit noch in einem sehr frühen Stadium“, erläuterte Projektleiter Fabian Mertes vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg-Rhein. „Umso wichtiger ist es, genau jetzt in den Dialog zu treten, um alle relevanten Aspekte und Besonderheiten dieses Rheinabschnitts gleich von Anfang an in die Planungen miteinfließen zu lassen.“ Wie die WSV mitteilte, liege ein besonderer Fokus auf den Themen Schutzgebiete, Artenschutz sowie den möglichen Auswirkungen auf Flora und Fauna, speziell auf die Auenbereiche. (roe)

Externer Link: Projekt-Website des WSA Duisburg

WSV hinkt schon länger bei Investitionen hinterher

Das ergibt sich aus Zahlen des BMVI in der Antwort auf eine Anfrage der Linken. Bei Ersatz-, Aus- und Neubau lagen die Ausgaben in den Jahren 2012 bis 2015 nominal auf dem Niveau vom Anfang des Jahrtausends, um die Baupreissteigerung bereinigt also mindestens 30 Prozent darunter. Einen kurzzeitigen Höhenflug verursachten nur die Konjunkturpakete und Investitionsbeschleunigungsprogramme.

Investitionen-Wasserstrasse-Ersatz-Aus-Neubau

Die Linke macht dafür speziell die schwarz-gelbe Bundesregierung 2009-2013 verantwortlich, die die WSV von einer Ausführungs- zu einer Gewährleistungsverwaltung umbauen wollte und deswegen den Personalabbau nicht gebremst hat. „Der andauernde Mangel an qualifiziertem Personal hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass hunderte Millionen Euro für Um- und Ausbaumaßnahmen nicht abgerufen werden konnten“, erklärt der Linken-Binnenschifffahrtsexperte Herbert Behrens.

Anders sieht es bei den Ausgaben für die Erhaltung der verkehrlichen Infrastruktur aus. Dort lagen die Ausgaben in den vergangenen Jahren regelmäßig höher als geplant. Grund dürfte sein, dass die massiv überalterte Infrastruktur (siehe hier) zunehmend mehr Reparaturen verlangt.

Investitionen-Wasserstrasse-Erhaltung

Unter dem Strich bleiben die Investitionen aber immer noch regelmäßig hinter dem Soll zurück.

Investitionen-Wasserstrasse-Ausgaben-gesamt

(roe)

Aufgefischt 6.9.2016

Die SHZ-Zeitungen stellen bei einer Detailbetrachtung des Entwurfs für den Bundeshaushalt 2017 fest, dass der Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals und der Weiterbau der A20 im kommenden Jahr praktisch auf Eis liegen.

Der deutsche Fernbusmarkt ist inzwischen zu 79 Prozent in der Hand von Flixbus, teilt das Iges-Institut unter Verweis auf seine neue Marktstudie mit. 14 Prozent entfallen auf den DB-Konzern.

Der Tagesspiegel arbeitet anlässlich eines Fußgängerkongresses Best-Practice-Lösungen aus dem Ausland auf und kontrastiert sie mit der Berliner Politik. (roe)

Quasi-Projektgesellschaft für NBS Dresden-Prag gestartet

Wie das sächsische Verkehrsministerium mitteilte, hat am vergangenen Donnerstag der Sächsisch-Tschechische Europäische Verbund für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) für die Eisenbahnneubaustrecke Dresden–Prag seine Arbeit aufgenommen. Mitglieder sind das Land, die Tschechische Republik sowie der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Bezirk Usti.

„Um ein Projekt dieser Größenordnung zu realisieren, brauchen wir die Akzeptanz und Unterstützung in den Regionen“, erklärte Landesverkehrsminister Martin Dulig. „Dies kann nur durch frühzeitige Einbindung, offene Kommunikation und transparente Planungsprozesse gelingen. Der gemeinsame Verbund mit Tschechien ist auch ein klares Zeichen an die EU, dass wir uns dieser europäischen Infrastrukturmaßnahme stellen werden.“

Die Neubaustrecke soll in einem 26km langen Tunnel unter dem Erzgebirgskamm hindurchführen und zum einen die Fahrzeit im Personenfernverkehr von Dresden nach Prag von derzeit über zwei Stunden auf weniger als eine Stunde verringern. Zum anderen soll sie die derzeit voll ausgelastete und immer wieder durch Hochwasser bedrohte Strecke durch das Elbtal vom Güterverkehr entlasten. Die Neubaustrecke ist im BVWP 2030 nur als potenzieller Bedarf gelistet, eine Bewertung steht noch aus.

Die EVTZ sind eine von der EU geförderte grenzüberschreitende Organisationsform mit voller eigener Rechtspersönlichkeit. Der sächsisch-tschechische EVTZ wird allerdings nicht über eigenes Personal verfügen, sondern nur über zum EVTZ abgestellte Mitarbeiter seiner Mitglieder. (roe)

Externer Link: Projektseite des sächsischen Verkehrs- und Wirtschaftsministeriums

Experten empfehlen Feinschliff an steuerlicher Förderung für E-Autos

Der Linken-Abgeordnete Thomas Lutze und Dietmar Oeliger vom Naturschutzverband NABU äußerten ihr Unverständnis darüber, dass nur die automobile Elektromobilität gefördert werden sollen, während Nutzer öffentliche Verkehrsmittel und elektrischer Zweiräder für die Energiekosten voll aufkommen sollen. Kern des Gesetzentwurfes ist, die Kfz-Steuerbefreiung für rein batterieelektrische Fahrzeuge von fünf auf zehn Jahre zu verdoppeln und vom Arbeitgeber gestellten Ladestrom von der Besteuerung als geldwerten Vorteil freizustellen.

Auch Alexander Mahler vom Forum ökologisch-soziale Marktwirtschaft kritisierte, dass durch das Gesetz zusätzliches Geld in den Verkehrsträger Straße fließe. Er räumte allerdings ein, dass es im Vergleich zur Kaufprämie minimale Beträge seien; die Bundesregierung spricht im Gesetzentwurf von rund 50 EUR Steuermindereinnahmen für den Gesamtzeitraum 2017-2020.

Wie wichtig ist Anreiz für Aufbau von Ladepunkten?

Als konkrete Knackpunkte des Gesetzes wurde zum einen die Frage identifiziert, ob auch das vom Arbeitgeber bezahlte Laden von Strom an nicht von ihm selbst betriebenen Ladesäulen von der Besteuerung als geldwerter Vorteil begünstigt werden soll. Das hatte der Bundesrat in seiner Stellungnahme gefordert. Die Bundesregierung hingegen will mit ihrer eng gefassten Definition auch Anreize zum Aufbau von eigener Ladeinfrastruktur durch die Arbeitgeber schaffen. Der Automobilindustrieverband VDA sprach sich für eine Öffnung aus. Auch Arbeitnehmer von Firmen in engen Innenstadtlagen, wo kein Platz für eigene Infrastruktur ist, könnten damit von der Steuerfreiheit für vom Arbeitgeber bezahlten Strom profitieren.

Fehlanreize für Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge vermeiden

Zum anderen wurde debattiert, warum nicht auch Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge (PHEV) begünstigt werden. Prof. Martin Wietschel vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI sprach sich dafür aus. Die Auswertung von Nutzungsdaten aus den Niederlanden habe gezeigt, dass die oft als Firmenwagen für private Nutzung bereitgestellten PHEV überwiegend im Verbrennermodus genutzt worden seien, weil Diesel/Benzin für den Nutzer über die Tankkarte kostenlos getankt werden konnten, aber Ladestrom selbst bezahlt werden musste. Eine Vergünstigung für Ladestrom könne hier richtige Anreize setzen. Wietschel plädierte allerdings dafür, nur PHEV mit einer höheren Elektroreichweite – er sprach von 50 bis 60km – einzubeziehen.

Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Frank Hechtner von der FU Berlin plädierte dafür, PHEV wie rein batterieelektrische Fahrzeuge auch von der Kfz-Steuer zu befreien, aber möglicherweise für einen kürzeren Zeitraum – zum Beispiel nur für fünf statt zehn Jahre.

Auch VDA will billigen Strom für E-Bikes

Unstrittig war unter den Experten, dass nicht nur das Laden privater Kfz steuerlich begünstigt werden soll, sondern auch das Laden privat genutzter Firmenwagen, auch wenn das in den meisten Fällen durch die 1-Prozent-Regelung abgedeckt ist.

Ebenfalls unstrittig war – sogar bei den Vertretern von VDA und BMW – dass auch das Laden von elektrisch angetriebenen Zweirädern unabhängig von ihrer Einordnung als Kfz nicht als geldwerter Vorteil besteuert werden sollte. (roe)

Aufgefischt 5.9.2016

Das BMVI hat am Freitag einen neuen Förderaufruf für die Elektromobilität veröffentlicht. Mit einer Gesamtsumme von 30 Mio. EUR sollen vor allem die Elektrifizierung von Bussen und Wirtschaftsverkehren gefördert werden.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat laut Pressemitteilung des BMVI den freiwilligen Rückruf des Porsche Macan genehmigt. Bei 10.500 in Betrieb befindlichen Fahrzeugen soll das „Thermofenster“ von 17 auf 5 Grad abgesenkt werden. Am kommenden Donnerstag findet die erste öffentliche Sitzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum Abgasskandal statt.

Zuguterletzt: Ein Lufthansa-Vertreter plädiert im RBB-Inforadio für eine erneute Verzögerung des Hauptstadtflughafens BER. (roe)