Auch Rheinland-Pfalz will jetzt Lang-Lkw zulassen

Landesverkehrsminister Volker Wissing habe beim BMVI die Aufnahme von Strecken zwischen Kandel und Wörth, Rohrbach und Wörth sowie Hassloch und Kandel bzw. Hockenheim in das Positivnetz beantragt, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. In Rheinland-Pfalz könnten durch die Lang-Lkw auf den vorgesehenen Strecken pro Jahr rund 12.000 Fahrten eingespart werden. „Das sind rund 150 Tonnen CO2“, erläuterte Wissing. Das BMVI müsse nun entscheiden, ob die gemeldeten Strecken noch in den Versuchsbetrieb aufgenommen werden können oder für den ab 2017 geplanten „Regelbetrieb“ vorgemerkt werden.

Wissing betonte, es sei ihm wichtig gewesen, dass der Schienengüterverkehr durch die streckenbezogene Zulassung von Lang-Lkw keine Nachteile erfahre. „Alle für Lang-Lkw-Transporte vorgesehenen Strecken zeigen jedoch, dass dies nicht der Fall sein wird. Die für den Transport mit Lang-Lkw zu transportierenden Güter werden bereits jetzt auf der Straße transportiert.“

Berlin und das Saarland die jetzt die einzigen Länder, die überhaupt keine Lang-Lkw zulassen. NRW erlaubt zumindest den Einsatz des verlängerten Sattelaufliegers, Sachsen-Anhalt lässt den Transit auf seinen Autobahnen zu. (roe)

Aufgefischt 2.11.2016

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann versteht laut Stuttgarter Nachrichten die „Opt-out“-Klausel im Bund-Länder-Beschluss zur Bundesfernstraßengesellschaft so, dass die Länder dafür optieren können, die Bundesstraßen in der Auftragsverwaltung zu behalten. Das BMVI versteht unter „Opt out“ die Möglichkeit, für die Bundesstraßen aus der Auftragsverwaltung herauszuoptieren und sie dem Bund anzudienen (siehe hier). In dieser Woche beginnen die Verhandlungen zwischen Bundeskanzleramt und den Staatskanzleien der Länder.

Der Straßenbau ist nicht das einzige Feld, auf dem die Länder sehr unterschiedlich die Mittel des Bundes ausschöpfen, berichtet die Welt. Am besten laufen langfristige und eingespielte Förderprogramme wie die Städtebauförderung.

Flixbus-Gründer André Schwämmlein wettert im Gespräch mit der FAZ gegen eine Fernbusmaut und wünscht sich von den Länder-Straßenbauverwaltungen frühzeitige Informationen über geplante Baustellen, um so die Pünktlichkeit verbessern zu können.

Die rot-rot-grünen Koalitionsunterhändler in Berlin sollen sich laut Tagesspiegel darauf geeinigt haben, den umstrittenen und im Bau befindlichen 16. Abschnitt der Stadtautobahn A100 fertigzustellen. Die Neigung, den anschließenden 17. Bauabschnitt – der im BVWP 2030 zusammen mit dem 16. Abschnitt als „im Bau“ ausgewiesen wird – auch zu realisieren, sei allerdings gering. Befürchtet wird aber, dass der Bund in diesem Fall das Geld für den 16. Bauabschnitt zurückfordern könnte. (roe)

Suche nach neuem Mautsystembetreiber beginnt

Das geht aus einem Bericht des BMVI an den Bundestags-Haushaltsausschuss hervor, der dem Verkehrsbrief vorliegt. Wie es dort heißt, soll der Bund im Betreibervertrag künftig ein einseitiges Recht auf Leistungserweiterungen haben (siehe unten). Damit soll offenbar einer Wiederholung von Querelen wie bei der Mautausweitung auf die autobahnähnlichen Bundesstraßen und der technischen Aufrüstung des Mautsystems für die übrigen Bundesstraßen vorgebeugt werden.

Ferner will sich der Bund das Recht einräumen lassen, jederzeit eine Call Option auszuüben, um Toll Collect zu übernehmen.

Ausschreibung für neuen Mautbetreiber angestoßen

Das Ministerium hat am Montag das Auswahlverfahren für den Betreiber ab 1. September 2018 am Montag offiziell gestartet. Den bisherigen Planungen entsprechend wird der Bund zum 31. August 2018 das Unternehmen Toll Collect über die Ausübung der Call Option für eine historische Sekunde selbst übernehmen und unmittelbar darauf an einen neuen Betreiber weiterveräußern.

Laut Vergabebekanntmachung, die dem Verkehrsbrief am Dienstagabend zuging, geht es im Auswahlverfahren kombiniert um die Auswahl des Käufers und den Abschluss eines neuen Betreibervertrages. Dieser soll eine Laufzeit von zwölf Jahren mit einer Verlängerungsoption um einmalig drei Jahre haben.

Neben dem Betrieb des Lkw-Mautsystems im bisher vereinbarten Umfang will der Bund außerdem folgende Optionen haben:

  • Lkw ab 3,5t
  • Maut für Fernbusse
  • verpflichtende Nutzung von Bordgeräten; das würde die Abschaffung des kostspieligen Mautterminal-Systems ermöglichen
  • Erweiterung des Mautsystems zur Mauterkennung für EETS-Anbieter

Wie es im Bericht für die Haushälter weiter heißt, soll in dem einstufigen Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb während des Verhandlungsverfahrens die Teilnehmerzahl nicht weiter reduziert werden. Ziel ist laut BMVI, so den Wettbewerbsdruck hoch zu halten. Vier Bewerber werden erwartet. Teilnahmeanträge sind bis zum 15.12.2016 zu stellen. (roe)

Christian Pegel bleibt Verkehrsminister

Er wurde am Dienstag von Ministerpräsident Erwin Sellering zum Minister für Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung ernannt.

Der 1974 in Hamburg geborene Pegel hat Jura in Greifswald studiert und anschließend als Anwalt und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Greifswald gearbeitet. 2012 wurde er zum Chef der Staatskanzlei ernannt, im Januar 2014 wurde er zum Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung berufen. Er ist stellvertretender Landesvorsitzender der SPD und seit der Landtagswahl im September auch Mitglied des Land­tages.

Neue Regierung will landesweiten ÖPNV neu strukturieren

Die Koalition aus SPD und CDU hat sich im Koalitionsvertrag unter anderem folgende Aufgaben in der Verkehrspolitik vorgenommen:

  • Die Straßenbauverwaltung soll in die Lage versetzt werden, den Investitionshochlauf für die Bundesfernstraßen mit einem entsprechenden Planungsvorlauf nachzukommen. Eine Bundesfernstraßengesellschaft lehnen SPD und CDU ab.
  • Die Landesstraßen sollen „bedarfsgerecht“ erhalten und die Mittel dafür „nach den finanziellen Möglichkeiten“ aufgestockt werden.
  • Das Gesamtstraßennetz soll einer baulastträgerübergreifenden integrierten Netzbetrachtung unterzogen werden.
  • Geprüft werden soll, ein Netz landesbedeutsamer Linien festzulegen und die Leistungen durch den SPNV oder durch (Schnell-)Buslinien zu erbringen. Für die Aufgabenträger des übrigen ÖPNV soll es möglich sein, regional bedeutsamen und abgrenzbaren SPNV auf Antrag in eigene Trägerschaft und Finanzierung zu übernehmen.
  • Um die Schwankungen der Regionalisierungsmittelzuweisungen abzumildern, soll ein Liquiditätsfonds eingerichtet werden.
  • In einem Pilotprojekt zum autonomen Fahren sollen Mobilitätsalternativen für dünne besiedelte Gebiete untersucht werden. (roe)

Erdgasbranche sieht sich als Brücke zur Klimawende

Das sagte Timm Kehler, Vorstand der Initiative Erdgas, am Dienstag vor Journalisten in Berlin. Größtes Sorgenkind sei der Verkehr, dessen CO2-Ausstoß nur um 2 Prozent gesunken sei.

Zügige Entscheidung über Steuer auf Erdgas angemahnt

Kehler mahnte, zum Erreichen der Zwischenziele 2020 stärker auf Erdgas zu setzen. Dafür sei es aber nötig, die im Koalitionsvertrag vereinbarte Verlängerung des Steuernachlasses auf Erdgas als Kraftstoff zügig zu verabschieden. Schon jetzt sänken wegen der Investitionsunsicherheit die Zulassungszahlen für Erdgasfahrzeuge. Der „kleinkarierte Streit“ zwischen Finanz-, Verkehrs- und Wirtschaftsministerium führe wahrscheinlich dazu, dass die Verlängerung in dieser Legislaturperiode nicht mehr zustande kommt.

Klimaschutzplan 2050 noch nicht kabinettsreif

Am Rande erwähnte Kehler, dass die für Mittwoch geplante Verabschiedung des Klimaschutzplans 2050 durch das Bundeskabinett verschoben worden ist. Wie am Dienstag aus anderer Quelle zu hören war, hat namentlich das BMVI noch starke Vorbehalte.

PtG scheitert an fiskalischen Belastungen

Als Vorteile von Erdgas nannte Kehler, dass zum sei der Kohlenstoffanteil selbst bei fossilem Erdgas geringer als bei Kohle oder Mineralölen sei; zum anderen könne fossiles Erdgas durch Biomethan oder synthetisches Erdgas aus Strom („Power to Gas“/PtG) ersetzt werden. Auch auf wiederholte Nachfrage wollte er aber keine Zahl nennen, welcher Anteil fossilen Erdgases durch „grünes“ Erdgas ersetzt werden könne.

Gerhard Holtmeier vom Stadtwerkekonzern Thüga mahnte die Politik, PtG-Anlagen beim Strombezug nicht mit allen Steuern und Umlagen zu belasten. „Solange „Power to Gas“ als Verbraucher behandelt wird, wird es nie wirtschaftlich“, warnte er. PtG biete aber eine günstige Möglichkeit, in bereits vorhandener Infrastruktur umgewandelten Überschussstrom aus Wind und Sonne zu speichern. (roe)

Aufgefischt 1.11.2016

Der für Verkehr zuständige SPD-Fraktionsvize Sören Bartol lässt bei einer Veranstaltung hessischer Unternehmer in Frankfurt Skepis durchblicken, ob der Klärung der Fragen rund um die geplante Bundesautobahngesellschaft in der knappen Rest-Legislaturperiode zu schaffen ist. Darüber berichtet die Frankfurter Rundschau. Der FDP-Verkehrspolitiker Dieter Posch mahnt laut Frankfurter Neuer Presse, nicht auf das Know-how der Länder zu verzichten.

Laut Oberhessischer Presse ist Sören Bartol zum fünften Mal als SPD-Direktkandidat für Marburg-Biedenkopf aufgestellt worden.

Der CDU-Verkehrspolitiker Oliver Wittke will die Kommunen an der „Rheinschiene“ bei der Kostenteilung laut Eisenbahnkreuzungsgesetz mit einer Sonderregelung entlasten, berichtet der Bonner General-Anzeiger. SPD-Abgeordnete plädieren für eine allgemeinere Regelung zugunsten aller TEN-T-Korridore.

Der baden-württembergische Landesverkehrsminister Winfried Hermann hat am Montag den Startschuss für das vom Land initierte digitale Testfeld im Großraum Karlsruhe gestartet, teilt das Ministerium mit.

Beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) übernimmt Lars Wagner die Leitung des Hauptstadtbüros. Der bisherige Leiter Wolfgang Schwenk gehe in den Ruhestand, teilte der Verband mit. (roe)

BVWP-Gesetze sollen auf Eis gelegt werden

Wie der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger und Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Montag in Berlin vor Journalisten erklärten, müssten die vorgeschlagenen Projekte nicht nur auf Varianten (innerhalb desselben Verkehrsträgers), sondern auch auf verkehrsträgerübergreifende Alternativen geprüft werden. Das verlange das europäische Recht, sagte Weiger. Er verwies auf eine Beschwerde des BUND bei der EU-Kommission (siehe externer Link).

„Bund legt zweierlei Maß bei Fernverkehrsrelevanz an“

Flege nannte als Beispiel die Karniner Eisenbahnbrücke zwischen dem Festland und der Insel Usedom. Der Wiederaufbau der 1945 zerstörten Brücke sei aufgrund angeblich mangelnder Fernverkehrsrelevanz nicht einmal für den BVWP geprüft worden. Dabei würde sich damit die Reisezeit zwischen Berlin und Usedom von vier auf zwei Stunden halbieren. Hingegen sei der Ausbau der B111 nach Usedom unter ausdrücklichen Hinweis auf die Relevanz für den Tourismus in den BVWP aufgenommen worden.

Den Vorschlag von Bundesfinanzminister Alexander Dobrindt, Investitionen in regionale Schienenprojekte aus Regionalisierungsmitteln zu finanzieren, lehnte er ab. Diese Geld sei für das Bestellen von SPNV-Verkehren bestimmt und werde dafür auch dringend benötigt.

Flege widerspricht SPD bei „potenziellem Bedarf“ im alten BVWP

Flege bemängelte weiter, dass ein beträchtlicher Teil der Schienenprojekte noch nicht bewertet ist ist und als „potenzieller Bedarf“ in der Schwebe hängt. Bei der Straße gebe es dass nicht. Er kritisierte, das Ministerium habe zum Beispiel erst im April 2016 das Gutachten in Auftrag gegeben, in dem das 740m-Netz für Güterzüge bewertet werden soll. Flege forderte, die Behandlung der Ausbaugesetze im Bundestag zu stoppen, bis alle Projekte bewertet sind.

Auch Nachfrage des Verkehrsbriefs wies Flege die Darstellung der SPD-Verkehrsexperten Kirsten Lühmann und Gustav Herzog zurück, es habe auch schon im BVWP 2003 nicht abschließend bewertete Schienenprojekte gegeben. „Das stimmt nicht“, sagte er ohne nähere Erläuterung. Von dem damit konfrontierten SPD-Berichterstatter Gustav Herzog gab es bis Montagabend keine Reaktion.

In der Anlage zum Bundesschienenwegeausbaugesetz von 2003/2004 heißt es allerdings zum Projekt Nr. 28 (Ausbau von Knoten – 2. Stufe) in einer Fußnote „Vorbehaltlich des Nachweises der Wirtschaftlichkeit“ und zum Projekt Nr. 29 (Kombinierter Verkehr/Rangierbahnhöfe – 2. Stufe) „Aufnahme vorbehaltlich einer Gesamtoptimierung der Planungen“. (roe)

Externer Link: Beschwerde des BUND bei der EU-Kommission

Sachsen verzehrt sein Staatsstraßen-Vermögen

Zu diesem Ergebnis kommt der Landesrechungshof in einem Gutachten für den Landtag, der in der vergangenen Woche im Verkehrsausschuss in einer Anhörung behandelt wurde. In den vergangenen zehn Jahren erreichten die Straßenbauinvestitionen nur in vier Jahren mindestens die Höhe der Abschreibungen von jährlich rund 180 Mio. EUR (Sachsen verfügt bereits seit Anfang 2007 über eine Vermögensrechnung). 2016 betrugen die Ausgaben lediglich 95 Mio. EUR, von denen 38 Mio. EUR auf Neu- und Ausbau entfielen.

Vom Höhepunkt des Vermögens 2008 mit 3 Mrd. EUR ist ein kontinuierlicher Rückgang auf jetzt gut 2,6 Mrd. EUR zu beobachten, der auch durch Zuwächse aus abgestuften Bundesstraßen nicht kompensiert wurde. In der Folge habe sich seit der Zustand der Staatsstraßen verschlechtert. Von der ZEB 2009 bis bis zur ZEB 2013 stieg der Anteil der Kilometer mit Noten schlechter als dem Schwellenwert von 4,5 von 37 auf 42 Prozent.

Etwas besser sieht es bei den Brücken aus. Rund 2/3 sind konstant in einem mindestens „zufriedenstellenden“ Zustand (Note 2,5 oder besser), über dem Schwellenwert (Note 3,5) liegen 4 bis 6 Prozent.

Regional bis zu 34km Erhaltungsdefizit pro Jahr

Dabei gibt es starke regionale Unterschiede: Während im Zuständigkeitsbereich der Niederlassung Zschopau (Erzgebirge) des Landesamte für Straßenbau und Verkehr (LASuV) die Hälfte der Netzlänge mit der Note 4,5 oder schlechter bewertet wird, ist es in der angrenzenden Niederlassung Plauen nur ein Viertel. Die drei übrigen Niederlassungen (Bautzen, Leipzig und Meißen) liegen mit 40 bis 44 Prozent dazwischen.

Die Unterschiede korrelieren laut Rechnungshof klar mit den Erhaltungsausgaben. In der Zschopauer Niederlassung liegen die Aufwendungen je Streckenkilometer bei nur 58 Prozent des Wertes für die Plauener Niederlassung. Die Mitarbeiter der NL Zschopau hätten aber zugegeben, dass sie maximal 50km Gesamtbauleistung pro Jahr (Neu- und Ausbau sowie Erhalt) bewältigen könnten. Damit bleibe noch immer ein Defizit von bis zu 34 km pro Jahr.

Organisations- und Controllingdefizite in der Straßenverwaltung

Der Landesrechnungshof kritisiert ferner, dass das LASuV

  • nicht berechnen kann, wann „Flickschusterei“ teurer wird als eine Grunderneuerung
  • Staatsstraßen ohne jegliche Verbindungsfunktion nicht abstuft
  • den Straßenerhalt nicht in einer eigenen Organisation und mit eigenen Kennziffern abbildet
  • kein systematisches Erhaltungsmanagement betrieben wird. (roe)

Externer Link: Sächsischer Landesrechnungshof zur Straßeninfrastruktur

Aufgefischt 31.10.2016

Der Umweltausschuss (MEPC) der internationalen Seeschifffahrtsorgansaition IMO hat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen, Nord- und Ostsee ab Anfang 2021 zu Stickoxid-Kontrollzonen (NECA) zu erklären, teilt der Reederverband VDR mit. Neu gebaute Schiffe müssen ab diesem Datum strengere Abgasgrenzwerte einhalten. Außerdem wird ab 2023 weltweit der maximale Schwefelgehalt von Schiffstreibstoffen auf 0,5 Prozent (derzeit 3,5 Prozent) gesenkt. Für Nord- und Ostsee gelten jetzt schon ein strengerer Grenzwert von 0,1 Prozent.

Die Allianz pro Schiene befürchtet laut eigener Mitteilung einen „Dammbruch“ für 60t-Lang-Lkw, nachdem das BMVI laut Stuttgarter Zeitung (nur Printausgabe) auch grenzüberschreitende Verkehre erlauben will.

Laut Saarbrücker Zeitung hat sich die Zahl der Unfälle auf der saarländischen Landesstraße 108 verdoppelt, während die Fechinger Talbrücke im Zuge der A6 (teil-) gesperrt war. Voraussichtlich am Montagnachmittag wird sie auch wieder für Lkw über 3,5t freigegeben.

Die Stuttgarter Zeitung greift den Streit zwischen den Fahrschulverbänden BFV und BDFU angesichts der anstehenden Novelle des Fahrschulrechts (siehe hier) auf. Der BDFU begrüßt die Öffnung für Kooperationen und Filialketten, der BFV mit seinen eher kleineren Unternehmen lehnt sie ab. (roe)

Amtliche Zahlen zu Flüsterbrems-Güterwagen bringen keine Klarheit

Anlass ist die Antwort des BMVI auf eine Kleine Anfrage der Grünen, wonach im nationalen Fahrzeugregister (NVR) von den 64.000 Güterwagen privaten deutscher Halter nur 9000 über leise Bremsen verfügen. Der Grünen-Bahnexperte Matthias Gastel hatte daraufhin den privaten Wagenhaltern vorgeworfen, ihre Flotte zu langsam umzustellen. Bei der DB verfügten Ende September 29.000 von 69.000 Wagen über Flüsterbremsen.

Der Koalitionsvertrag verlangt, dass bis Ende 2016 die Hälfte der in Deutschland verkehrenden Güterwagen über Flüsterbremsen verfügen müssen. Andernfalls werden „ordnungsrechtliche Maßnahmen“ wie zum Beispiel Nachtfahrverbote angedroht.

Private Halter: BMVI-Zahlen führen in die Irre

Der Privatwagenverband VPI wies den Vorwurf Gastels zurück. „Nach wie vor gilt: Ende 2016 fährt die Hälfte der Wagen der Mitgliedsunternehmen des VPI leise“, ließ der Verbandsvorsitzende Malte Lawrenz mitteilen und verwies auf den jüngsten eigenen Statusbericht (siehe hier). Danach werden Ende 2016 gut 30.000 der 60.000 in Deutschland verkehrenden VPI-Privatwagen über leise Bremsen verfügen. Das BMVI hingegen nenne nur die Zahlen des deutschen NVR; viele Wagen deutscher Halter seien jedoch im Ausland registriert.

EBA weist auf Unschärfen des NVR hin

Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA), das das NVR führt, erläuterte auf Anfrage des Verkehrsbriefs, dass auch vom Halter stillgelegte Fahrzeuge im NVR verbleiben. Das geschieht zum Beispiel, wenn eine fällige Hauptuntersuchung („TÜV“) aufgeschoben wird, weil keine Anschlussbeschäftigung für das Fahrzeug in Sicht ist.

Ausländische Wagen sind unbekannte Größe

Völlig unklar ist der Umrüstungsstand von Wagen ausländischer Halter, die in Deutschland verkehren. Im deutschen NVR sind zwar 34.000 Wagen ausländischer Halter registriert, von denen 5000 über leise Bremsen verfügen. Teilweise seien diese Fahrzeuge aber nur in Deutschland registriert, weil sie von deutschen Banken finanziert worden sind, heißt es aus Branchenkreisen.

Gastel forderte, umgehend Lärmmessstellen einzurichten, „um reale Lärmemissionen feststellen und zu laute Güterwagen aus dem Verkehr ziehen zu können.“ (roe)