Erdgasbranche sieht sich als Brücke zur Klimawende

Das sagte Timm Kehler, Vorstand der Initiative Erdgas, am Dienstag vor Journalisten in Berlin. Größtes Sorgenkind sei der Verkehr, dessen CO2-Ausstoß nur um 2 Prozent gesunken sei.

Zügige Entscheidung über Steuer auf Erdgas angemahnt

Kehler mahnte, zum Erreichen der Zwischenziele 2020 stärker auf Erdgas zu setzen. Dafür sei es aber nötig, die im Koalitionsvertrag vereinbarte Verlängerung des Steuernachlasses auf Erdgas als Kraftstoff zügig zu verabschieden. Schon jetzt sänken wegen der Investitionsunsicherheit die Zulassungszahlen für Erdgasfahrzeuge. Der „kleinkarierte Streit“ zwischen Finanz-, Verkehrs- und Wirtschaftsministerium führe wahrscheinlich dazu, dass die Verlängerung in dieser Legislaturperiode nicht mehr zustande kommt.

Klimaschutzplan 2050 noch nicht kabinettsreif

Am Rande erwähnte Kehler, dass die für Mittwoch geplante Verabschiedung des Klimaschutzplans 2050 durch das Bundeskabinett verschoben worden ist. Wie am Dienstag aus anderer Quelle zu hören war, hat namentlich das BMVI noch starke Vorbehalte.

PtG scheitert an fiskalischen Belastungen

Als Vorteile von Erdgas nannte Kehler, dass zum sei der Kohlenstoffanteil selbst bei fossilem Erdgas geringer als bei Kohle oder Mineralölen sei; zum anderen könne fossiles Erdgas durch Biomethan oder synthetisches Erdgas aus Strom („Power to Gas“/PtG) ersetzt werden. Auch auf wiederholte Nachfrage wollte er aber keine Zahl nennen, welcher Anteil fossilen Erdgases durch „grünes“ Erdgas ersetzt werden könne.

Gerhard Holtmeier vom Stadtwerkekonzern Thüga mahnte die Politik, PtG-Anlagen beim Strombezug nicht mit allen Steuern und Umlagen zu belasten. „Solange „Power to Gas“ als Verbraucher behandelt wird, wird es nie wirtschaftlich“, warnte er. PtG biete aber eine günstige Möglichkeit, in bereits vorhandener Infrastruktur umgewandelten Überschussstrom aus Wind und Sonne zu speichern. (roe)

Schreibe einen Kommentar