Die Regierung habe sich dazu aber wegen politischen Sensibilität entschieden. Er räumte ein, dass es darüber noch Streit geben werde. Nach Angaben aus Unionskreisen ist eine öffentliche Anhörung des Verkehrsausschusses zum Gesetzentwurf für den 1. Juni geplant.
Die SPD-Bahnexpertin Kirsten Lühmann kritisierte, dass die Trassenpreisbremse nicht konkret genug ausgestaltet sei. Offen sei zum Beispiel, was geschehe, wenn der Anstieg der Regionalisierungsmittel in einem Bundesland hinter dem Trassenpreisanstieg hinterherhinke – gebe es dann einen „Finanzausgleich“ unter den Ländern? Sie gab zu bedenken, dass die Fernverkehrsoffensive der DB am Ende sei, bevor sie begonnen habe, wenn durch die Trassenpreisbremse die Kosten für den Fernverkehr überproportional steigen.
Der Grünen-Bahnexperte Matthias Gastel wies darauf ergänzend darauf hin, dass auch der Schienengüterfernverkehr extrem preissensibel ist. Er plädierte dafür, dass die Verkehrsunternehmen statt der Vollkosten nur die Grenzkosten zahlen und so Mehrverkehr ermöglicht wird. Eine andere denkbare Lösung sei eine sektorübergreifende Trassenpreisbremse.
Außerdem forderte Gastel, dass die Infrastrukturentgelte auch weiterhin einer gerichtlichen Überprüfung offenstehen müssten. So seien die Regionalfaktoren erst durch Gerichte zu Fall gebracht wurden. Er bezweifle, dasss die Bundesnetzagentur zu ähnlich weitgehenden Entscheidungen in der Lage sei.
Der Unions-Bahnpolitiker Dirk Fischer hielt Gastel indirekt entgegen, dass bei der Bundesnetzagentur jetzt analog zum Post- und Telekommunikationsbereich Beschlusskammern eingerichtet werden, und damit mehr Schlagkraft erreicht werde. (roe)
