Kosten für Buskilometer stagnieren
Die größte Kostensteigerung je Fahrzeugkilometer mit durchschnittlich 3,4 Prozent/Jahr hatte der SPNV zu verbuchen. 2012 kostete der Zugkilometer 16,77 EUR. Mit deutlichem Abstand folgen die kommunalen und gemischtwirtschaftlichen Unternehmen, bei denen die Kosten um 1,2 Prozent/Jahr auf zuletzt 6,46 EUR/km gestiegen sind. Die hoch anmutenden Kosten sind durch die zahlreichen Straßenbahn- und U-Bahn-Betrieben mit hohen Infrastrukturkosten bedingt. Private und DB-Busunternehmen stagnierten hingegen bei rund 2,60 EUR und verzeichneten aufgrund des harten Wettbewerbs zwischenzeitlich sogar einen Rückgang auf 2,40 EUR.
Fahrgäste im städtischen ÖPNV am teuersten
Bei einer Betrachtung der Kosten je Personenkilometer liegen allerdings die kommunalen Unternehmen mit 29 Cent an der Spitze. An zweiter Stelle liegt der SPNV mit 21 Cent/Pkm, gefolgt vom Bus mit 17 Cent/Pkm.
Aus unternehmerischer Sicht defizitär sind lediglich die kommunalen Unternehmen, die je Fahrzeug-km nur 6,28 EUR Erträge – einschließlich Verlustausgleich! – erwirtschafteten. Die SPNV-Unternehmen erwirtschafteten 6,6 Prozent Gewinn je Fahrzeug-km, die Busunternehmen erreichten 2,3 Prozent.
Vor allem der SPNV hängt am Tropf der öffentlichen Hand
Trotz des im Berichtszeitraum gestiegenen Anteils der Erlöse aus Fahrscheinverkäufen in allen drei Gruppen machten im SPNV Leistungen der öffentlichen Hand – vor allem die Bestellerentgelte – rund 55 Prozent der Erträge aus. Bei den kommunalen Unternehmen war es ein Drittel, bei den Busunternehmen 20 Prozent.
Die vergleichsweise geringe Zuschussbedürftigkeit des Busses spiegelt sich auch im Anteil der Einnahmen aus dem Fahrausweisverkauf von 52 Prozent an den Gesamtkosten wieder. Die kommunalen Unternehmen kamen immerhin auf 46 Prozent, der SPNV auf 37 Prozent.
15-17 Mrd. EUR jährlich vom Steuerzahler
Die Leistungen der öffentlichen Hand zugunsten des ÖPNV werden in dem Bericht für das Jahr 2012 je nach Abgrenzung auf 15,3 bis 16,8 Mrd. EUR beziffert. Den größten Anteil steuert mit 9,3 bis 10,8 Mrd. EUR der Bund bei, wobei der Löwenanteil auf die Regionalisierungsmittel von damals 6,7 Mrd. EUR entfiel. An zweiter Stelle stehen die Kommunen mit 3,2 Mrd. EUR, gefolgt von den Ländern mit 2,5 Mrd. EUR. (roe)
Externer Link: Bericht der Bundesregierung