Mehr Förderung für alternative Antriebe in der Praxis

„Wir sind in der Endphase der Erarbeitung der Förderrichtlinie“, sagte Verkehrsstaatssekretär Norbert Barthle am Montag auf dem Kongress „Kraftstoffe der Zukunft“. Mit dem schon seit langem angekündigten Förderprogramm sollen Nutzfahrzeuge ab 7,5t unter anderem mit Hybrid-, Batterie- oder Flüssigerdgasantrieb gefördert werden. Es ist 2017 erstmals mit 10 Mio. EUR im Bundeshaushalt eingestellt und aus der Lkw-Mautkompensation finanziert.

Neue Wege für Gasantriebsförderung

Wie Barthle weiter ankündigte, wird das BMVI die Steuervergünstigung für Gasantriebe aus eigenen Mitteln über 2018 hinaus weiterführen. Ein entsprechender Gesetzentwurf werde noch in dieser Woche verabschiedet. Er enthalte zwar nur einer Begünstigung für CNG und LNG; Barthle hofft aber, im parlamentarischen Verfahren auch die Begünstigung von LPG/Autogas einfügen zu können.

Das Bundesfinanzministerium hatte die jährlichen Steuermindereinnahmen durch die Begünstigung von Gasantrieben mit 180 Mio. EUR beziffert. Ein Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums aus dem April 2016, der ein Abschmelzen der Begünstigung für LPG bis 2021 und für CNG/LNG bis 2024 vorsah, war in Verkehrskreisen auf massive Ablehnung gestoßen (siehe hier). (roe)

Geschäftsführerwechsel bei Pro Mobilität

Der Verband bestätigte am Freitag eine entsprechende Meldung der Verkehrsbrief-Schwesterpublikation Verkehrsrundschau. Funke wird zum 1. April bei Pro Mobilität antreten. Der bisherige Geschäftsführer Stefan Gerwens wird ihn noch einarbeiten, bevor er am 1. Mai zum Automobilclub ADAC nach München wechselt, um dort den Bereich Verkehr zu leiten. Gerwens hatte seinen Wechsel schon vor einigen Wochen gegenüber dem Verkehrsbrief angekündigt, den Namen des Nachfolgers allerdings noch nicht genannt.

Der 1973 in Hamburg geborene Funke hat 2002 das erste juristische Staatsexamen an der Universität des Saarlandes abgelegt, 2004 das zweite. Anschließend war er als Anwalt und bei der Agentur für Arbeit tätig. 2008 absolvierte er einen Fachanwaltskurs für Arbeits- und Steuerrecht. Seit 2008 ist er als Rechtsanwalt und Referent in der Hauptstadtrepräsentanz des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) tätig.

Stefan Gerwens (51) leitet Pro Mobilität seit der Gründung im Jahr 2003 als Geschäftsführer. Der damals als bewusster Kontrapunkt zur schienenorientierten rot-grünen Verkehrspolitik gegründete Verband genießt inzwischen über Parteigrenzen und bis in Umweltschutzkreise hinweg hohe Anerkennung, nicht zuletzt dank der unaufgeregt-sachorientierten Arbeit. Nicht zuletzt deswegen wurde Gerwens auch immer wieder als Sachverständiger bei Anhörungen zu verkehrspolitischen Themen im Bundestag eingeladen. (roe)

Mehr Geld für Barrierefreiheit

Das BMVI gab am Freitag bekannt, welche Bahnhöfe mit weniger als 1000 Ein- und Aussteigern in der zweiten Tranche gefördert werden (Liste siehe unten). Der Bund trägt die Hälfte der förderfähigen Kosten, die Kofinanzierung kommt von den Ländern.

Aus dem ursprünglich mit 50 Mio. EUR dotierten Programm waren in der ersten Tranche 108 Bahnhöfe gefördert worden. Wegen der hohen Nachfrage hatte das BMVI das Fördervolumen im Juni 2016 um 30 Mio. EUR aufgestockt (siehe hier). Das Geld stammt aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) des Bundes, das noch bis Ende 2018 läuft. Gefördert werden ausschließlich Stationen der DB.

Aus den Zahlen ergibt sich, dass der Umbau der ersten 108 Stationen im Durchschnitt jeweils 926.000 EUR kostete, der Stationen der zweiten Tranche jeweils 2,4 Mio. EUR.

Im Fokus des Umbaus stehen barrierefreie Wegeleitung und Kundeninformationen, stufenfreie Bahnsteigzugänge und eine optimierte Bahnsteighöhe. Bedingung ist, dass im Einzugsgebiet Einrichtungen liegen, die einen „Bedarfsschwerpunkt“ darstellen, z.B. Seniorenheime oder Behindertenwerkstätten. (roe)

Die Liste der 25 Stationen:
  • Baden-Württemberg: Ergenzingen, Niklashausen, Sulz (Neckar)
  • Bayern: Eichstätt Stadt, Gersthofen, Neumarkt St. Veit, Oberkotzau, Waging, Weilbach in Unterfranken
  • Brandenburg: Herrensee, Brand Tropical Islands, Lindenberg (Mark), Ortrand, Pritzwalk, Rehfelde, Wriezen
  • Hessen: Fritzlar, Goßfelden, Kirch Göns, Mandern, Mengeringhausen, Sterzhausen, Ungedanken
  • Rheinland-Pfalz: Welgesheim-Zotzenheim
  • Saarland: Bous

Aufgefischt 23.1.2017

Die Unfallforschung der Versicherer wirbt laut Westdeutscher Zeitung mit Blick auf die Unfallstatistik dafür, für Autofahrer ab 75 Jahre stufenweise Gesundheitsprüfungen einzuführen – in den ersten zehn Jahren freiwillig, später verpflichtend. Der ADAC hält freiwillige Gesundheitsprüfungen für den besseren Weg.

Der Speditionsverband DSLV und der Güterkraftverkehrsverband BGL fordern mehr behördliche Kontrollen von Lkw. Anlass sind Berichte von Spiegel und ZDF, wonach osteuropäische Euro-VI-Lkw mit elektronisch ausgeschalteter Adblue-Einspritzung und damit unwirksamer NOx-Reduzierung in betrachtlichem Umfang durch Deutschland fahren, aber trotzdem nur die niedrigen Euro-VI-Mautsätze zahlen (siehe hier).

Der Hauptstadtflughafen BER wird 2017 nicht mehr eröffnet, berichtet unter anderem die Märkische Allgemeine. Grund sind neuerliche Schwierigkeiten mit Steuerung der Brandschutztüren.

Verkehrsstaatssekretärin Dorothee Bär kann in ihrem Test eines dieselbefeuerten SUV von Skoda für die Bild-Zeitung keinen Interessenkonflikt erkennen, berichtet der Spiegel unter Berufung auf eine Anfrage der Grünen. (roe)

BMVI legt neue Mautberechnung offen

Laut der am Donnerstagnachmittag ins Internet gestellten neuen Einnahmeprognose erhöhen sich die Einnahmen von gebietsfremden Kfz sogar, und zwar auf um rund 140 Mio. EU auf 834 Mio. EUR.

Unverändert geblieben gegenüber der Prognose von 2015 sind die teilweise aus dem Jahr 2004 stammenden Datengrundlagen. Die damalige Prognose versuchte aber den Zustand im Jahr 2013 zu beschreiben, während die neue Prognose auf das Jahr 2019 abhebt. In diesem Jahr soll die Pkw-Maut nach Vorstellung von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt „scharfgeschaltet“ werden.

Unterstellt wurde, dass der Anteil der ausländischen Pkw an den Ein- und Durchreisen von 47 Prozent auf 50 Prozent steigt und der ausländische Pkw-Verkehr in Deutschland jährlich 3 Prozent zulegt.

Präzisiert wurden die Einschätzung der Anteile von Diesel- und Benziner. 2015 wurde noch ein Anteil von 25 Prozent Diesel-Pkw angenommen. Auf Basis von Daten des Autoherstellerverbandes ACEA ergibt sich nun ein Dieselanteil von gut 53 Prozent. Da sich die Mautsätze an der Systematik der Kfz-Steuer orientieren, ergeben sich also höhere Einnahmen. Wie schon 2015 wurde aber nicht untersucht, wie sich die Flotten der verschiedenen Staaten detailliert nach Hubraumgrößen zusammensetzen.

Deutlicher Verkehrszuwachs erwartet

Bei der Aufschlüsselung nach Reisezwecken ergeben sich überwiegend wesentlich höhere Mauteinnahmen.

Gestiegen, und zwar von 124.000 im Jahr 2013 auf aktuell 167.000, ist die Zahl der täglichen Arbeitspendler, die eine Jahresvignette kaufen werden, sofern sie mit dem Pkw zur Arbeit fahren. Die Zahl der „Wochenendpendler“ stieg von 320.000 auf 402.000.

Mutig erscheinen die Annahmen zur Entwicklung von Urlaubsreisen mit Übernachtung: Hier wurden die Steigerungsraten der Jahre 2011-2013 – also der ersten Phase der Erholung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise – bis 2019 fortgeschrieben. Ergebnis ist, dass dieser Einnahmeposten um mehr als die Hälfte von 82,6 Mio. auf 135 Mio. EUR/Jahr zulegt. Ähnlich wurde mit sonstigen Privatreisen mit Übernachtung umgegangen.

Deutlich höher sind die Einnahmen aus Privatreisen ohne Übernachtung und dem „kleinen Grenzverkehr“. Hier schlägt vor allem die Annahme eines insgesamt deutlich gestiegenen grenzüberschreitenden Verkehrs durch.

Praktisch unverändert geblieben sind die Mauteinnahmen von Geschäftsreisenden mit und ohne Übernachtung.

Externer Link: Pkw-Maut-Einnahmeprognose für gebietsfremde Pkw, Januar 2017

Rechnungshof nimmt Autobahngesellschaft unter die Lupe

Das geht aus einer Präsentation des BRH für die Verkehrsetat-Berichterstatter im Bundestags-Haushaltsausschuss hervor. „Ich halte die Unterlage für hervorragend geeignet, für Problembewusstsein über den Kreis der Verkehrs- und Haushaltspolitiker hinaus zu sorgen“, sagte die SPD-Berichterstatterin Bettina Hagedorn.

Wer entscheidet über Mauthöhe und Neubau?

Als besonders kritisch sieht er die Absicht der Bundesregierung an, der Gesellschaft mittelfristig Sinne eines geschlossenen Finanzierungskreislaufs Straße das Erhebungsrecht für Lkw- und Pkw-Maut einzuräumen, ohne dass das Parlament diesen Stufenplan stoppen kann. Damit werde die parlamentarische Kontrolle praktisch ausgehebelt. Derzeit wird die Maut erst im allgemeinen Haushalt vereinnahmt und nur per Parlamentsbeschluss den Verkehrsinvestitionen zugewiesen.

Ungelöst bleibe auch, wer über die Priorisierung der einzelnen Neu- und Ausbauprojekte entscheidet. Verklausuliert deutet der BRH an, dass die Gesellschaft versucht sein könnte, solche Projekte vorzuziehen, die möglichst hohe Mauteinnahmen versprechen,

Wer entscheidet über Rechtsform?

Als weiteren kritischen Punkt sieht der BRH die Gesellschaftsform an. Unter den Gesichtspunkten Transparenz und Kontrolle liegt die GmbH deutlich vor der Aktiengesellschaft. Werde die Gesellschaft als GmbH gegründet, bliebe bei der Evaluierung nach vier Jahren nur die Alternative Aktiengesellschaft übrig. Das Risiko bestehe darin, dass die Bundesregierung über eine Umwandlung ohne Mitsprache des Parlaments entscheiden könne. „Eine Aktiengesellschaft lehne ich nach den Erfahrungen mit der Deutschen Bahn AG ab“, sagte die SPD-Verkehrsetat-Berichterstatterin Bettina Hagedorn gegenüber dem Verkehrsbrief. Dem Bundesfinanzministerium wird nachgesagt, dass es trotz der Festlegung auf eine GmbH weiter mit einer AG liebäugelt.

Welche Kontrollrechte gibt es?

Ungewohnt vehement fordert der Bundesrechnungshof Prüfrechte für die Gesellschaft ein und macht sogar einen Formulierungsvorschlag. Bisher fehlt im Gesetzentwurf dazu jegliche Regelung, so dass der Rechnungshof nur sehr eingeschränkte Prüfrechte hätte. Mit dieser Forderung kann sich Hagedorn identifizieren: „Wir wollen keine Wiederholung von DB AG und LuFV.“

Wieviel Kredit darf die Gesellschaft aufnehmen?

Ein weitere Regelungslücke sieht der BRH in der Frage der Kreditfähigkeit. Grundsätzlich ist eine GmbH immer kreditfähig. Eine unbeschränkte Kreditfähigkeit lehnt der Rechnungshof ab, kann sich aber Liquiditätsdarlehen des Bundes vorstellen. Falls dennoch eine Kreditfähigkeit gewünscht ist, sollte sie mit einer Staatsgarantie ergänzt werden, um die Zinsen zu verringern. „Die SPD-Fraktion hat schon seit Anfang 2016 vorgeschlagen, das maximale Kreditaufnahmevolumen insgesamt auf die Höhe der jährlichen Mauteinnahmen zu deckeln“, sagte Hagedorn.

Welche Privatisierungsspielräume gibt es?

Der BRH sieht in der Ermächtigung für die Gesellschaft, sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben Dritter zu bedienen, ein Einfallstor für Privatisierungen durch die Hintertür, zum Beispiel in Form von großräumigen Netz-ÖPP. Die Aussage der Bundesregierung im Begründungsteil, dass eine solche „funktionale Privatisierung“ nicht beabsichtigt sei, reicht nach seiner Ansicht nicht aus.

Fragezeichen über Personalübernahme

Bei der Überführung von Personal, Gerät und Anlagen sieht der BRH noch große Abgrenzungsschwierigkeiten auf Bund und Länder zukommen. Als Beispiel nennt er Baden-Württemberg, wo die Straßenbauverwaltung von Autobahn bis Kreisstraße integriert bei den vier Regierungspräsidien aufgehängt ist.

Unterdessen werden auch in wirtschaftsnahen Fachkreisen Zweifel am Konzept des Bundes für die Personalübernahme geäußert. Die umfangreichen Möglichkeiten für die bisherigen Landesbeschäftigten, sich dem Wechsel zum Bund zu entziehen, würden ein hohes Risiko in sich bergen, dass der Bund am Ende ohne die Mitarbeiter für Planung und Baufsicht dasteht, die er haben möchte. Die Zusage zur Weiterbeschäftigung am bisherigen Arbeitsort erschwere es, die aus einer stärkeren Bündelung erhofften Effizienzvorteile zu erzielen.

Zu hoffen sei nur, dass durch den Wegfall der bisherigen Ping-Pong-Abstimmungsprozesse zwischen Bund und Ländern so viel Kapazität freigesetzt wird, um auch mit weniger Personal mehr Leistung erbringen zu können.

Zweifel am Zeitplan

Hagedorn zeigte sich angesichts der vielen offenen Punkt skeptisch zum Wunsch der Regierung, das Gesetzespaket bis Ende März zu verabschieden. „Eine seriöse Beratung mit diversen Anhörungen durch die Abgeordneten ist in dem von der Regierung vorgesehenen Zeitplan vollkommen unmöglich – deswegen wäre es unverantwortlich, ihn einzuhalten.“ Dem Vernehmen nach sind schon jetzt vier Anhörungen im Gespräch. (roe)

Aufgefischt 20.1.2017

Am heutigen Freitag beginnt mit einem symbolischen Spatenstich der Ausbau der Bahnstrecke Emmerich-Oberhausen, der Fortsetzung der niederländischen Betuwe-Linie aus den niederländischen Häfen Rotterdam und Amsterdam. Laut Mitteilung des BMVI werden rund 1,5 Mrd. EUR investiert, davon trägt der Bund 750 Mio. EUR. Ein Fertigstellungstermin wird nicht genannt.

Ein DB-Vertreter erläutert im Main-Echo die Überlegungen und Untersuchungen zur sogenannten „Mottgers-Spange“, mit der die überlastete Strecke Fulda-Hanau in ihrem kritischsten Abschnitt entlastet werden könnte. Derzeit sind sieben Grobvarianten im Spiel.

Der von der Berliner Bürgerinitiative „Volksentscheid Fahrrad“ eingebrachte Entwurf eines Radverkehrsgesetzes widerspricht in weiten Teilen den Vorgaben des maßgeblichen Bundesrechts für den Straßenverkehr. Das geht aus einem Rechtsgutachten hervor, das die frühere Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Auftrag gegeben hatte und das jetzt veröffentlicht worden ist. Damit wäre das Volksbegehren in der vorliegenden Form unzulässig. (roe)

Bund arbeitet an „Regelungsentwurf“ gegen Bahnlärm

Verkehrsstaatssekretär Norbert Barthle kündigte auf eine Frage des Grünen-Bahnexperten Matthias Gastel hin an, dass derzeit „ein Regelungsent­wurf über ordnungsrechtliche Maßnahmen auf stark be­fahrenen Güterstrecken“ für den Fall erarbeitet wird, dass zum Jahresende 2016 nicht die Hälfte der Güterwagen mit Flüsterbremsen unterweges war. „Der Zeitpunkt der möglichen Veröffentlichung hängt vom Abschluss der Evaluierung ab“, sagte er. Gastel sprach von einer „überraschend kurzen und zu meinem Er­schrecken unkonkrete Antwort“.

Barthle kündigte an, dass das BMVI die Wagenhalter „schon in we­nigen Tagen“ nochmals über den Stand der Evaluierung der Umrüstung informieren werde. (roe)

Berechnung der Pkw-Maut-Einnahmen weiter im Dunkel

Nach dem Mittwoch den Verbänden zur Stellungnahme zugeleiteten Referentenentwurf für die Anpassung des Infrastrukturabgabegesetzes rechnet das BMVI durch die feinere Staffelung mit 36 Mio. EUR Mehreinnahmen. Der Rechenweg wurde nicht offengelegt. Die neuen Kurzeit-Mautsätze sind Teil der Einigung zwischen Deutschland und der EU-Kommission über die Einstellung des Vertragsverletzungsverfahrens wegen der Pkw-Maut (siehe hier).

Bisheriges Gesetz Neuregelung
Preis Jahresvignette 10-Tages-Vignette Preis Jahresvignette 10-Tages-Vignette
0 bis < 40 Euro 5 Euro 0 bis < 20 Euro 2,50 Euro
20 bis > 40 Euro 4 Euro
40 bis < 70 Euro 10 Euro 40 bis < 70 Euro 8 Euro
70 bis 130 Euro 15 Euro 70 bis < 100 Euro 14 Euro
100 bis < 130 Euro 20 Euro
130 Euro 25 Euro
Preis Jahresvignette Zweimonatsvignette Preis Jahresvignette Zweimonatsvignette
0 bis < 40 Euro 16 Euro 0 bis < 20 Euro 7 Euro
20 bis > 40 Euro 11 Euro
40 bis < 70 Euro 22 Euro 40 bis < 70 Euro 18 Euro
70 bis 130 Euro 30 Euro 70 bis < 100 Euro 30 Euro
100 bis < 130 Euro 40 Euro
130 Euro 50 Euro

Mit der feineren Staffelung der Kurzzeitvignetten und deren Tarifhöhe werde die Pkw-Maut noch stärker an den Staffelungsvorgaben der EU-Eurovignetten-Richtlinie 1999/62/EG ausgerichtet, schreibt das BMVI in der Begründung.

Zweistufige Entlastung verringert Mindereinnahmen

In einem separaten Schritt werden die Euro-6-Pkw bei der Kfz-Steuer noch einmal stärker entlastet als bisher vorgesehen, um das Argument einer Ausländer diskriminierenden 1:1-Kompensation zu entkräften. Laut Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums für eine Änderung des zweiten Verkehrsteueränderungsgesetzes werden die Entlastungsbeträge je angefangene 100cm3 Hubraum für Euro-6-Benzin-Pkw von 2 auf 2,45 EUR und für Diesel von 5 auf 5,45 EUR erhöht.

Zum 1. Januar 2021 soll die Entlastung „in Erwartung weiterer technischer Fortschritte bei der Reduzierung von Abgasschadstoffen“ wieder auf 2,32 bzw. 5,32 EUR verringert werden. Ganz offensichtlich sollen damit aber auch die Mindereinnahmen durch den absehbar steigenden Anteil von Euro-6-Pkw gemindert werden: Das BMF erwartet für 2019 Mindereinnahmen von 100 Mio. EUR und für 2020 120 Mio. Nach dem Zurückfahren der Entlastung starten die Mindereinnahmen 2021 wieder bei 100 Mio. EUR und steigen dann über 110 Mio. EUR 2022 auf 125 Mio. EUR im Jahr 2023.

Kritik an Form der Verbändeanhörung

Übereinstimmend warfen die Verbände dem BMVI und dem BMF vor, abermals viel zu wenig Zeit für die Stellungnahme einzuräumen. Die Entwürfe waren am späten Mittwochnachmittag versandt worden, am Donnerstagabend lief die Frist ab. „Wir empfinden diese Verbändeanhörung als eine Provokation und als ein pseudodemokratisches Verfahren“, schrieb der Verkehrsclub Deutschland (VCD) in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung. Er forderte, die Pkw-Maut in ihrer jetzigen Form zu beerdigen und stattdessen in der nächsten Legislaturperiode eine fahrleistung- und emissionsabhängige Maut einzuführen.  (roe)

Aufgefischt 19.1.2017

Der Bundesrechnungshof warnt laut Spiegel online erneut vor einer Autobahnprivatisierung durch die Hintertür. Ansatzpunkt ist die Gesetzesformulierung, der Bund könne sich zur Erledigung seiner Aufgaben Dritter bedienen. Der BRH warnt außerdem, dass die Bundesregierung die jetzt als GmbH vorgesehene Autobahngesellschaft nach der Evaluierung nach vier Jahren ohne Beteiligung des Parlaments in eine AG umwandeln könne.

Der Bau der neuen A6-Neckarbrücke im Rahmen des ÖPP-Ausbaus Wiesloch-Weinsberg beginnt, berichtet die Südwestpresse. Besondere Herausforderung ist, mitten in der Bauphase für die Dauer der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn eine uneingeschränkte Befahrbarkeit mit sechs Fahrstreifen zu gewährleisten. Die Neckarbrücke ist eine der maroden Autobahnbrücken, für deren Ersatzneubau der Instanzenzug verküzt wurde.

Laut einem Bericht des Stern sollen im Abgasskandal erheblich mehr E-Mails im BMVI über Privataccounts gelaufen sein als bisher bekannt.

Die Modellflieger sehen nach einem Bericht des Technikportals heise.de ihr Hobby durch die Drohnenverordnung des BMVI bedroht. Auch SPD-Fraktionsvize Sören Bartol prognostiziert noch „erheblichen Diskussionsbedarf im Bundesrat“. (roe)