Laut der am Donnerstagnachmittag ins Internet gestellten neuen Einnahmeprognose erhöhen sich die Einnahmen von gebietsfremden Kfz sogar, und zwar auf um rund 140 Mio. EU auf 834 Mio. EUR.
Unverändert geblieben gegenüber der Prognose von 2015 sind die teilweise aus dem Jahr 2004 stammenden Datengrundlagen. Die damalige Prognose versuchte aber den Zustand im Jahr 2013 zu beschreiben, während die neue Prognose auf das Jahr 2019 abhebt. In diesem Jahr soll die Pkw-Maut nach Vorstellung von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt „scharfgeschaltet“ werden.
Unterstellt wurde, dass der Anteil der ausländischen Pkw an den Ein- und Durchreisen von 47 Prozent auf 50 Prozent steigt und der ausländische Pkw-Verkehr in Deutschland jährlich 3 Prozent zulegt.
Präzisiert wurden die Einschätzung der Anteile von Diesel- und Benziner. 2015 wurde noch ein Anteil von 25 Prozent Diesel-Pkw angenommen. Auf Basis von Daten des Autoherstellerverbandes ACEA ergibt sich nun ein Dieselanteil von gut 53 Prozent. Da sich die Mautsätze an der Systematik der Kfz-Steuer orientieren, ergeben sich also höhere Einnahmen. Wie schon 2015 wurde aber nicht untersucht, wie sich die Flotten der verschiedenen Staaten detailliert nach Hubraumgrößen zusammensetzen.
Deutlicher Verkehrszuwachs erwartet
Bei der Aufschlüsselung nach Reisezwecken ergeben sich überwiegend wesentlich höhere Mauteinnahmen.
Gestiegen, und zwar von 124.000 im Jahr 2013 auf aktuell 167.000, ist die Zahl der täglichen Arbeitspendler, die eine Jahresvignette kaufen werden, sofern sie mit dem Pkw zur Arbeit fahren. Die Zahl der „Wochenendpendler“ stieg von 320.000 auf 402.000.
Mutig erscheinen die Annahmen zur Entwicklung von Urlaubsreisen mit Übernachtung: Hier wurden die Steigerungsraten der Jahre 2011-2013 – also der ersten Phase der Erholung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise – bis 2019 fortgeschrieben. Ergebnis ist, dass dieser Einnahmeposten um mehr als die Hälfte von 82,6 Mio. auf 135 Mio. EUR/Jahr zulegt. Ähnlich wurde mit sonstigen Privatreisen mit Übernachtung umgegangen.
Deutlich höher sind die Einnahmen aus Privatreisen ohne Übernachtung und dem „kleinen Grenzverkehr“. Hier schlägt vor allem die Annahme eines insgesamt deutlich gestiegenen grenzüberschreitenden Verkehrs durch.
Praktisch unverändert geblieben sind die Mauteinnahmen von Geschäftsreisenden mit und ohne Übernachtung.
Externer Link: Pkw-Maut-Einnahmeprognose für gebietsfremde Pkw, Januar 2017