- Personenverkehr: Fernbus hat seinen Zenit überschritten
Der Modal Split im Güterverkehr wird sich bis 2021 noch geringfügig zugunsten des Lkw verschienen. Zu diesem Ergebnis kommt SSP Consult in der jüngsten Gleitenden Mittelfristprognose für das Bundesamt für Güterverkehr (BAG). Für Lkw und Eisenbahn erwarten die Autoren ein jährliches durchschnittlliches Aufkommensplus von 0,2 Prozent und ein Transportleistungsplus (tkm) von 0,4 Prozent. Damit setzt der Trend zu einem Wachstum der Transportweiten fort.
Lediglich für die Binnenschifffahrt wird ein Aufkommensrückgang von 0,1 Prozent und sogar ein Transportleistungs-Minus von 0,3 Prozent erwartet. Das sei vor allem dem Rückgang des Anteils schiffsaffiner Massengüter (Kohle, Erze) geschuldet. Bei hochwertigen Gütern wie Containern können hingegen auch die Binnenschifffahrt Zuwächse erwarten.

Warnend heißt es, dass der Trend zu leichteren Gütern (Güterstruktureffekt) bei allen Verkehrsträgern ein gemessen an der Verkehrsleistung überproportionales Wachstum von Fahrten zur Folge hat.
Bemerkenswert ist, dass die Autoren zum Ende des Prognosezeitraums ein Abflachen des Güterverkehrswachstums erwarten. Sie begründen das einerseits mit einer sich abschwächenden Baukonjunktur, andererseits mit Kapazitätsengpässen der Verkehrsträger. Speziell im Lkw-Verkehr wirkt der Fahrermangel hemmend. Davon könnte die Schiene profitieren. Die in Aussicht gestellte Trassenpreissenkung für den Schienengüterverkehr ist in der Prognose noch nicht berücksichtigt.
Fernbus hat seinen Zenit überschritten
Auch im Personenverkehr ist eine durchgreifende Verkehrswende nicht in Sicht. Geringe Zuwächse kann die Eisenbahn erwarten, aber auch der Luftverkehr. Mit Einbußen müssen Busse und Straßenbahnen rechnen. Die Autoren erwarten bis 2021 ein durchschnittliches jährliches Wachstum des Pkw-Bestandes um 1 Prozent, bei weitgehend stabilen Spritpreisen. Die Pkw-Dichte je 1000 Einwohner wird von 2017 bis 2021 von 665 auf 689 ansteigen.

Bemerkenswert ist, dass die Autoren dem Fernbusverkehr von 2017 bis 2021 sogar einen Rückgang von 24 auf 23 Mio. Fahrgäste und der Verkehrsleistung von 7,1 auf 6,7 Mrd. Pkm prognostizieren. Der Eisenbahnfernverkehr soll hingegen von 142 auf 161 Mio. Fahrgäste und von 40,4 auf 46 Mrd. Pkm zulegen. (roe)
Externer Link: Gleitende Mittelfristprognose Winter 2017/2018