Aufgefischt 22.1.2018

  • Diesel I: Pkw-Nachrüstung möglich
  • Diesel II: Berlin zahlt Abwrackprämie
  • Diesel III: Rückruf bei Premiumhersteller
  • Weniger Unfalltote und Verletzte
  • Bund hält sich beim Hameln-Elze Optionen offenen
  • Variantendiskussion Leipzig-Chemnitz

Eine Hardware-Nachrüstung älterer Diesel-Pkw ist bei einer Vielzahl von Modellen möglich – zu diesem Ergebnis kommt laut Spiegel das zentrale Gutachten für die Unterarbeitsgruppe Technik der Expertengruppe I aus dem Diesel-Forum. Danach ist speziell bei Modellen, die auch in die USA exportiert wurden und werden, genügend Bauraum für den Einbau von SCR-Katalysatoren vorhanden. Mit SCR-Katalysatoren lässt sich der NOx-Ausstoß um 90 Prozent reduzieren. Die Kosten werden mit 1300 EUR je Fahrzeug veranschlagt. Rechtlich ließe sich die Nachrüstung durch einen Nachtrag in die Zulassungsbescheinigung nachweisen, so dass nachgerüstete Fahrzeuge trotz Fahrverbot in die Innenstädte einfahren dürften. Das Handelsblatt berichtet unterdessen, in den Bundesländern mehrten sich die Stimmen, dass ein Widerruf der Typgenehmigungen von Fahrzeugen möglich sei, wenn sie die Abgasgrenzwerte im Realbetrieb überschritten. Im Moment hätten die Behörden nichts in der Hand, um Gerichte von Fahrverboten abzuhalten.

Das Land Berlin zahlt ab März für Diesel-Taxis der Abgasnormen 0 bis 5 eine Abwrackprämie von 2500 EUR, wenn als Ersatz ein Benzin-Hybridtaxi angeschafft wird. Das ist Teil eines in der vergangenen Woche vom Senat verabschiedeten Zehnpunkteprogramms für sauberere Luft. Außerdem sollen kommunale Nutzfahrzeuge und weitere Busse mit SCR-Katalysatoren nachgerüstet werden. Privatunternehmen, die ihren Flotten auf E-Fahrzeuge umstellen, wird ein Betriebskostenzuschuss zusätzlich zur Kaufprämie des Bundes in Aussicht gestellt. Das Verwaltungsgericht Berlin wird voraussichtlich in diesem Jahr über ein von der Umwelthilfe beauftrages Fahrverbot entscheiden.

Unter anderem laut Produktion Online hat das Kraftfahrt-Bundesamt den Rückruf von rund 130.000 Euro-6-Pkw von Audi angeordnet. Betroffen sind praktisch alle Baureihen von A4 bis Q7 mit V6-TDI-Motoren. Audi soll eine unzulässige Abschalteinrichtung eigebaut haben.

Für 2017 zeichnet sich ein leichter Rückgang der Zahl der Verkehrstoten ab, berichtet das Statistische Bundesamt auf Basis der November-Zahlen. Auch die Zahl der Verletzten sank.

Laut Deister-Weser-Zeitung hält sich der Bund die Option für einen Wiederaufbau des zweiten Gleises zwischen Hameln und Elze offen. Die Brücke im Zuge der B1-Ortsumgehung Coppenbrügge-Marienau werde nicht nur hoch genug für eine Oberleitung gebaut, sondern auch breit genug für zwei Gleise. Die Region lehnt zwei Gleise ab, weil sie Güterverkehr befürchtet.

Die Freie Presse diskutiert Ausbauvarianten für den Bahnverkehr zwischen Leipzig und Chemnitz. Die jetzt vom Bund alternativ geprüfte Verbindung über Borna sei zwar länger als die über Bad Lausick, aber dafür schon teilweise elektrifiziert und zweigleisig. Bisher hatten Land und DB den Ausbau der Strecke über Bad Lausick favorisiert. (roe)