- Ist die DB der Hauptprofiteur?
Das BMVI will die Entwicklung von LL-Bremssohlen für Güterwagen mit kleinen Raddurchmessern unterstützen. Das geht aus einer Ausschreibung hervor, die das Ministerium in der vergangenen Woche veröffentlicht hat. Dabei geht es um Autotransportwagen, für die die Bremssohlenhersteller bisher wegen der geringen Zahl – die Rede ist von 6000 Fahrzeugen – mangels wirtschaftlichen Interesses bisher keine eigenen Lösungen entwickelt haben.
Bisher kommt theoretisch nur die wesentlich aufwendigere Umrüstung auf K-Sohlen in Frage. Das Gesetz verlangt eine Umrüstung jedoch nur dann, wenn „es nachweisbar keine zugelassenen schallmindernden Austauschteile gibt, die an Stelle herkömmlicher Ersatzteile eingebaut werden können“.
Der Auftragnehmer soll nun Konstruktionsunterlagen und Zulassungsdokumentation erarbeiten, damit die Wagenhalter ihre Fahrzeuge ohne großen Aufwand auf LL-Sohlen umrüsten können. Auch Bremsprobefahrten und „Abhängeversuche“ – also die Simulation einer gerissenen Kupplung – sind geplant. Das Projekt muss bis Ende 2018 abgeschlossen werden.
Ist die DB der Hauptprofiteur?
In Branchenkreisen wird vermutet, dass das Projekt vor allem dem DB-Konzern nutzt. Er wird als einziger großer Player auch zum Jahresende 2020 noch eine größere Anzahl von älteren Autotransportwagen im Einsatz haben wird, die auf Flüsterbremsen umgerüstet werden müssen. Bei den einschlägigen großen privaten Haltern von Autotransportwagen besteht schon heute fast die gesamte Flotte aus Neufahrzeugen mit K-Sohlen. (roe)
Externer Link: Ausschreibungsunterlagen