Aufgefischt 13.4.2017

  • Verkehrsminister erlässt Angelverbot
  • Bürger nehmen Tunnelplanung selbst in die Hand
  • DLR stellt futuristisches Güterzugsystem vor
  • Erfurt will Eisenbahngesellschaft versilbern

„Aufgefischt“ vom Rügendamm – das ist legal nicht mehr möglich. Das Verkehrsministerium von Mecklenburg-Vorpommern hat das Angeln vom Rügendamm verboten, weil die Petrijünger mit „zu schwungvoll ausgeworfenen Angelhaken und -gewichten“ den Verkehr auf der nahegelegenen Rügenbrücke gefährden. Verkehrsminister Christian Pegel sprach von einer Schutzmaßnahme für Rad-, Motorrad- und Autofahrer.

 

Die Gemeinde Waakirchen im Tegernseer Land leidet unter dem Durchgangsverkehr der Bundesstraße 472. Zur Entlastung bevorzugt ein Bürgerverein eine Tunnellösung statt einer Umgehungsstraße. Die Gemeindeverwaltung ist aber, wie die „Tegernseer Stimme“ berichtet, eher zögerlich. Da hat die örtliche Bürgerinitiative selbst zum Zeichenbrett gegriffen und eine eigene Skizze entworfen. Gesammelt hat sie auch zunächst 3.500 Unterschriften, die sie in zwei Wochen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt übergeben will. Waakirchen hat 5.600 Einwohner.

 

Der Schienengüterverkehr leidet trotz ökologischer Vorteile unter hohen Betriebskosten. Ein Zukunftskonzept soll da Abhilfe schaffen. Verkehrsforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben einen Triebwagenzug namens NGT Cargo entwickelt. Das System besteht, wie das DLR am Donnerstag mitteilte, aus automatisch fahrenden Zügen, die je nach Bedarf aus Einzelwagen und Triebköpfen zusammengestellt werden. Abgesehen vom Triebwagenprinzip zeichnet sich das Konzept durch einen hohen Automatisierungsgrad, eine intelligente Abfertigung und höhere Geschwindigkeiten aus. „Die intelligenten Einzelwagen verfügen über einen eigenen elektrischen Antrieb und können automatisch und autonom die letzten Kilometer zum Kunden fahren“, schrieb das DLR.

 

Die Stadt Erfurt erwägt, ihre Anteile an der Erfurter Bahn zu verkaufen, um damit ein 100 Millionen Euro schweres Schulsanierungsprogramm zu finanzieren. Nach einem Bericht der „Thüringer Allgemeinen“ besteht bei Wettbewerbern und Ko-Anteilseignern bisher aber kaum Interesse am Erwerb. Die Erfurter Bahn ist seit ihrer Gründung 1912 im Besitz der Stadt. Sie betreibt derzeit zwölf Linien im Personenverkehr in Thüringen. Im Jahr 2015 erwirtschaftete das Unternehmen laut MDR rund 82,6 Millionen Euro Umsatz und einen Gewinn von rund 1,3 Millionen Euro. Davon wurde rund eine halbe Million Euro an die Stadt Erfurt ausgeschüttet.