Neue Wege bei der Verkehrswende gefordert

  • Förderung erneuerbarer Energien steht der Antriebswende entgegen
  • Hersteller zum Handeln ermahnt

Die Energieeffizienz von Autos sollte künftig nicht mehr am Gewicht festgemacht werden. Vielmehr sollte sie an der Grundfläche bemessen werden, um so Anreize für den Leichtbau zu schaffen. Davon würden alle Antriebsarten profitieren, erläuterte am Mittwoch Martin Rocholl von der European Climate Foundation auf einer Veranstaltung des Kfz-Gewerbeverbandes ZDK in Berlin zum Thema Verkehrs- und Energiewende.

Erneuerbare-Energie-Förderung steht Antriebswende entgegen

Rocholl warb dafür, an einem technologieoffenen Ansatz bei der Entwicklung alternativer Antriebe festzuhalten. Der batterieelektrische Antrieb habe Vorteile bei der Energieeffizienz, sei aber noch nicht gut genug; strombasierte Gas- und Flüssigkraftstoffe wiederum seien (noch) nicht effizient.

Für den technologieoffenen Ansatz machte sich auch Thomas Schwarz von Audi stark. Er kündigte für die Zeit bis 2020 unter anderem einen „Lifestyle“-SUV mit 500km Batteriereichweite an, forderte aber auch ein besseres Umfeld für „Power-to-Gas“: Gäbe es die EEG-Umlage nicht, wäre die Audi-Pilotanlage in Werlte in den schwarzen Zahlen. In Werlte wird unter Einsatz von Überschuss-Windstrom aus Wasserstoff und CO2 synthetisches Methan erzeugt. Die Anlage kann binnen fünf Minuten hochgefahren werden und wird derzeit eingeschaltet, wenn der Strompreis unter 3 Cent/kWh fällt. Es kämen aber noch 6,88 Cent/kWh EEG-Umlage hinzu.

Hersteller zum Handeln ermahnt

Frank Huster vom Speditionsverband DSLV zeigte sich ebenfalls technologieoffen. „Wir kaufen Fahrzeuge von der Stange – und wenn Sie uns Fahrzeuge anbieten, die mit Salzwasser fahren, kaufen wir auch die“, sagte er die Adresse der Hersteller. Warnend fügte er aber mit Hinweis auf den E-Scooter von DHL hinzu: „Wenn die Industrie nicht in die Puschen kommt, bauen sich die Logistiker ihre Elektrofahrzeuge selbst.“ (roe)

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