Stabwechsel an der BGL-Spitze vollzogen

  • Kompromisslösung für Wochenruhezeiten angestrebt
  • Schmidt feierlich verabschiedet
Von links: Dirk Engelhardt und Karlheinz Schmidt. Foto: BGL)

Der Wechsel in der Geschäftsführung des Güterkraftverkehrsverbandes BGL ist abgeschlossen.

Prof. Karlheinz Schmidt, geschäftsführendes Präsidialmitglied des Verbandes, übergab Ende vergangener Woche offiziell des Zepter an seinen Nachfolger, Prof. Dirk Engelhardt.

Engelhardt stellte sich dabei erstmals der Fachpresse vor. Er kündigte an, die gewerbepolitische Arbeit des BGL weiterzuführen. „Zu gegebener Zeit“ werde der BGL auch Wahlprüfsteine vorlegen.

Kompromisslössung für Wochenruhezeiten angestrebt

Auf europäischer Ebene will er zusammen mit den europäischen Partnerverbänden für einheitliche Lösungen gegen Sozialdumping werben, um dem jetzigen bürokratischen Flickenteppich nationaler Vorschriften entgegenzuwirken. In der Frage der Wochenruhezeiten zeichne sich zum Beispiel eine Annäherung zwischen BGL einerseits und den polnischen und tschechischen Verbänden andererseits ab. Er warb erneut für eine Lösung, die längere europaweite Rundläufe ermöglicht, im Gegenzug aber strikt verlangt, dass Fahrer und Fahrzeuge nach drei, spätestens aber vier Wochen in ihr Heimatland zurückkehren. Wer das nicht tue, müsse sich im faktischen Sitzland formal niederlassen und dem jeweiligen Sozialversicherungsrecht unterwerfen.

Schmidt feierlich verabschiedet

Am Abend zuvor war Schmidt in festlichem Rahmen im BMVI von mehr als 150 Gästen verabschiedet worden. Er war 39 Jahre für den heutigen BGL tätig, davon 21 an der Spitze der Geschäftsführung. Alle Redner würdigten ihn als „Freund der klaren Sprache“ und Mann „mit Ecken und Kanten“. Das sei ein Kompliment, betonte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, fügte aber hinzu: „Sie haben 19 Verkehrsminister erlebt – und 18 verschlissen. Ich bin dankbar, dass ich bleiben darf.“

Stephan Kühn, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, lobte die direkte Art. „Es gibt Interessenvertreter, bei denen man auch nach einer halben Stunde nicht weiß, was sie eigentlich wollen. Da hat man mit Prof. Schmidt schon fünf Themen durch.“

In ähnlichem Sinne äußerten sich Unions-Fraktionvize Arnold Vaatz – „Sie sind nicht beratungsresistent, aber beschwichtigungsresistent“ -, SPD-Fraktionsvize Sören Bartol – „wir haben uns nichts geschenkt“ – und VDA-Geschäftsführer Kai Lindemann: „Von ihrer Hartnäckigkeit kann mancher ein Lied singen: Die einen ein Loblied, die anderen eine Klagelied.“ (roe)

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