EU-Vorschlag zu CO2-Emissionen von Lkw nun auch auf Deutsch

Hersteller von schweren Lkw und Tygenehmigungsbehörden müssen sich wegen der kommenden CO2-Regulierung auf deutlich mehr Arbeit einstellen. Das geht aus dem Verordnungsvorschlag der EU-Kommission für die CO2-Regulierung von schweren Lkw hervor, der in der vergangenen Woche dem Bundesrat zugeleitet worden ist.

Die Lkw-Hersteller müssen danach alljährlich rechnerisch den Flottenverbrauch und melden. Um Schummeleien zu verhindern, sollen neue Lkw ab 2019 mit Kraftstoffverbrauchsmessern ausgestattet. Sie dienen dazu, die von den Herstellern gemeldeten Verbrauchswerte mit den Praxiswerten abzugleichen.

Im Fokus stehen die vier Lkw-Fahrzeugklassen, die am meisten zum CO-Ausstoß beitragen: Zweiachser über 16t zulässiges Gesamtgewicht ohne und mit Anhänger, Dreiachser über 16t und Sattelzugmaschinen. Busse, leichtere Lkw sowie Arbeitsfahrzeuge wie Müllwagen.

Ziel der EU-Kommission ist es, die spezifischen CO2-Emissionen neuer schwerer Lkw bis Anfang 2030 gegenüber dem Basisjahr 2019 um 30 Prozent zu senken. Damit die Hersteller die Reduzierung nicht auf die letzte Minute verschieben, ist sie auf auf zwei fünfjährige 15-Prozent-Scheiben aufgeteilt.

Im gesamten Zeitraum dürfen die Hersteller Gutschriften für übertroffene Reduzierungsziele erwirtschaften. Lastschriften dürfen sie von nur von 2025 bis 2028 bis erwirtschaften, 2029 müssen sie ausgeglichen werden. Wird das Ziel nicht erreicht, drohen Strafzahlungen von 6800 EUR je g CO2/tkm. Den Betrag hat die EU-Kommission aus den technologisch bedingten CO2-Vermeidungskosten abgeleitet.

Emissionsfreie oder emissionsarme Fahrzeuge – „emissionsarm“ definiert als Fahrzeug mit weniger als der Häfte des durchschnittlichen CO2-Ausstoßes – werden maximal zweifach angerechnet, und auch nur nur bis zu einer Deckelungsgrenze von 1,5 Prozent des Gesamtausstoßes der Flotte des jeweiligen Herstellers. Die Grenze für emissionsarme Fahrzeuge liegt bei 350g CO2/km, umgerechnet 13,2l Diesel. (roe)

Externer Link: EU-Verordnungsvorschlag für CO2-Regulierung schwerer Lkw