Bund sieht in 3D-Zebrastreifen keinen Sicherheitsgewinn

Das Verkehrsministerium lehnt Zebrastreifen mit 3D-Effekt ab. Sie sollen ein physisches Hindernis auf der Fahrbahn vortäuschen und so die Autofahrer zum Abbremsen bewegen. „Tauchen sie … erst spät und unvermittelt auf, besteht die Gefahr von abrupten, für den Nachfolgeverkehr nicht vorhersehbaren, Bremsvorgängen“, schreibt Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger in seiner Antwort auf eine Anfrage des thüringischen AfD-Abgeordneten Anton Friesen. „Die Gefahr von Auffahrunfällen wird dadurch erhöht.“ Die Zulassung eines 3D-Zebrastreifens sei daher „nicht Gegenstand aktueller Überlegungen der Bundesregierung“.

Anlass für die Anfrage war, dass die Stadt Schmalkalden im Alleingang einen 3D-Zebrastreifen markiert hat. Die durch besondere Gestaltung der Fahrbahnmarkierung nur zu einer Seite hin wirkenden künstlich erzeugten, schwebenden Balken sollen von den Fahrzeugführern als sich auf der Fahrbahn befindliche Hindernisse wahrgenommen werden. Das Landesverwaltungsamt hält diese Form von Markieruung für rechtswidrig und verweist auf die Straßenverkehrsordnung (StVO).

In der AfD-Bundestagsfraktion ist der 3D-Zebrastreifen dem Vernehmen nach umstritten. Die Verkehrspolitiker lehnen ihn aus ähnlichen Gründen wie das BMVI ab. (roe)

Externer Link: Bericht von N-TV über den 3D-Zebrastreifen in Schmalkalden (mit Foto)