SPNV leitet bis 2024 Abschied vom Diesel ein

  • Unterschiedliche Fahrzeugkonzepte am Start

Die SPNV-Branche will schon ab 2024 auf neue Dieseltriebzüge verzichten. Das gab ein breites Bündnis aus Industrie, Aufgabenträgern, Verkehrsunternehmen und Verbänden unter Federführung der Allianz pro Schiene am Mittwochmittag in Berlin bekannt. Ihr Geschäftsführer Dirk Flege erläuterte, angesichts einer Fahrzeuglebensdauer von 30 Jahren und dem Ziel, bis 2050 CO2-emissionsfreien Verkehr zu erreichen, müssten frühzeitig die Weichen gestellt werden. „Wir sind der einzige Verkehrsträger, der mit Gewissheit und ohne rot zu werden behaupten kann, im Jahr 2050 emissionsfrei unterwegs zu sein“, sagte Flege. Am Ziel, bis 2025 den Anteil elektrifizierter Strecken in Deutschland von derzeit 60 auf dann 70 Prozent zu erhöhen, will er aber nicht rütteln.

Unterschiedliche Fahrzeugkonzepte am Start

Der Fahrzeughersteller Alstom will zum Fahrplanwechsel 2018/19 seinen I-LINT mit Brennstoffzellenantrieb im realen Fahrgastbetrieb in Nordwestniedersachsen erproben. Jens Sprotte von Alstom hofft, bis 2020/2021 die Serienreife zu erreichen. Siemens setzt sowohl auf Brennstoffzelle für längere nicht elektrifizierte Strecken als auch Batterie zur Überbrückung kürzerer Oberleitungslücken. Alle Fahrzeuge der neuen Mireo-Familie bekommen aber auch einen Stromabnehmer, damit sie unter Oberleitung direktelektrisch fahren können. „Wir werden Ende 2018 oder Anfang 2019 ‚angebotsreif‘, sagte Manfred Fuhg von Siemens. Michaela Kay von Bombardier sagte, ihr Unternehmen setze auf Batterie. Sie hoffe, für den Prototypen des Talent 3 2019 die Zulassung zu erhalten.

Gefragt nach der Zukunft des DB-Ecotrain – eines Diesel-Plugin-Hybrids –, sagte Flege, es lohne sich, auch diesen Ansatz weiterzuverfolgen. „Ich würde niemanden bremsen wollen.“ (roe)

Externer Link: Positionspapier „Nahverkehrszug der Zukunft“