BMVI mauert bei Fragen nach A33-Kostensteigerung

Das BMVI will nicht aufschlüsseln, wie die Kostensteigerung beim geplanten Lückenschluss der A33-Nord (Ostumfahrung von Osnabrück) im Detail zustande kommt. Danach hatte die Grünen-Abgeordnete Filiz Polat gefragt. Die kalkulierten Kosten haben sich seit 2013 von 67 auf 150 Mio. EUR mehr als verdoppelt.

Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann nennt in seiner Antwort lediglich die verschiedenen Gründe für die Kostensteigerung. Bodenuntersuchungen hätten ergeben:

  • geringere Wiederverwendbarkeit des Bodens
  • Berücksichtigung der Entsorgung von gefährlichem Abfall
  • Notwendigkeit zusätzlicher Entwässerungseinrichtungen (Wasserschutzgebiet)
  • zusätzliche Stützwände, aktive Lärmschutzanlagen und Verkehrszeichenbrücken
  • zusätzliche Verlegung einer Gashochdruckleitung und einer weiteren Versorgungsleitung.

Kosten seien auch durch zwischenzeitlich neu eingeführte Regelwerke gestiegen:

  • Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen
  • Richtlinien für die Anlage von Landstraßen

Als Ergebnis von Abstimmungen mit den Trägern öffentlicher Belange und Berücksichtigung des Bürgerdialogs sei außerdem ein erweitertes Wegenetz und „zusätzliche Bauwerke“ erforderlich geworden. Einem früheren Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung zufolge sind nachträglich allein fünf Grünbrücken eingeplant worden, damit Fledermäuse die Autobahn unbeschadet queren können. Eine Grünbrücke kostet zwischen 2,5 und 5 Mio. EUR.

Der rund 9,5km lange Lückenschluss war 2013 mit 67 Mio. EUR in den Straßenbauplan des Bundeshaushalts eingestellt worden. Im BVWP 2030 ist das Projekt mit 87 Mio. EUR (Preisstand 2014) veranschlagt, im Verkehrsinvestitionsplan des Haushaltsentwurfs für 2018 mit gut 80 Mio. EUR. Anlässlich der Erteilung des Gesehen-Vermerks sagte Landesverkehrsminister Bernd Althusmann der Neuen Osnabrücker Zeitung (siehe hier), dass nun mit 150 Mio. EUR gerechnet werde.

Laut BVWP 2030 hat das Vorhaben beim alten Preisstand ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 3,8 erreicht. Beim aktuellen Kostenstand dürfte das NKV nach Berechnungen des Verkehrsbriefs bei 2,1 liegen. (roe)

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