- Fehlende Behördendigitalisierung hilft Briefgeschäft
Citylogistik-Ansätze, die auf mehr Abholung von Paketen statt Hauszustellung setzen, werden kaum auf Akzeptanz beim Bürger stoßen. Das ergab eine repräsentative Umfrage zum Post-Universaldienst im Auftrag der Bundesnetzagentur. Im Durchschnitt erklärten sich nur 27 Prozent der befragten Privatpersonen bereit, Warensendungen an einer Packstation, Filiale oder Agentur abzuholen. In Großstädten war die Akzeptanz mit 34 Prozent allerdings höher. Die Bereitschaft, Pakete abzuholen, sinkt allerdings mit dem Alter der Befragten. Bei den 18-39-Jährigen ist ein Drittel bereit, Pakete abzuholen. Bei der Generation 60+ sind es nur 18 Prozent. „Daraus könnte sich mit weiterem Zeitablauf eine insgesamt höhere Akzeptanz für die Paketabholung ergeben“, resümiert die Netzagentur.
Bei den ebenfalls befragten kleinen und mittleren Unternehmen waren im Durchschnitt sogar nur 21 Prozent zur Abholung bereit. Am höchsten war dort die Bereitschaft in Mittelstädten (30 Prozent), am geringsten in Großstädten (13 Prozent).
Fehlende Behördendigitalisierung hilft Briefgeschäft
Trotz der im internationalen Vergleich sehr stabilen Briefmengen in Deutschland ist der potenzielle Substitutionsdruck durch elektronische Kommunikation hoch. Während im Bereich der Privatpost von Bürger zu Bürger nach Einschätzung der Netzagentur schon ein Großteil der auf E-Mail umstellbaren Briefe ersetzt worden ist, besteht bei Geschäfts- und speziell Behördenpost noch viel Luft. Beim Briefempfang und -Versand von Privatpersonen ist die öffentliche Hand mit jeweils knapp 20 Prozent beteiligt.
Wenig überraschend sind jüngere Menschen von 18 bis 39 mit rund 80 Prozent erheblich stärker bereit, zumindest einen Teil der verbliebenen Briefsendungen durch elektronische Kommunikation zu ersetzen. Bei der Generation 60+ ist es nur die Hälfte.
Externer Link: Evaluationsstudie der Bundesnetzagentur zum Post-Universaldienst