Die statische Nachrechnung der Brücken im Zuge von Bundesfernstraßen entpuppt sich als ausgesprochen zähes Geschäft. Wie die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) auf Anfrage des Verkehrsbriefs mitteilte, ist die Zahl der noch nachzurechnenden Brücken von 828 im Iahre 2016 auf 945 im Jahr 2017 gestiegen (Stichtag jeweils 31.3.).
Grund ist laut BASt eine Umstellung der Erfassungsmethode: Bis 2016 haben die Länder selbst gemeldet. Seit 2017 werden die Daten aus der zentralen Straßeninformationsbank für Ingenieurbauten, Teilsystem Bauwerksdaten (SIB-BW) gezogen. „Möglicherweise kam es bei der direkten Abfrage bei den Ländern zu unterschiedlichen Status-Definitionen“, ist aus der BASt zu hören.
| 31.3.15 | 31.3.16 | 31.3.17 | 30.9.17 | |
| Nachrechnung noch nicht angefangen | 1028 | 828 | 945 | 890 |
| In Bearbeitung | 997 | 1141 | 881 | 934 |
| Nachrechnung abgeschlossen | 408 | 495 | 611 | 655 |
| Zu untersuchende Teilbauwerke | 2433 | 2464 | 2437 | 2479 |
| Daten: BASt |
Dennoch nimmt die Bearbeitung offenbar etwas Fahrt auf. Von 2015 auf 2016 kamen nur 87 Brücken unter „Nachrechnung/Ertüchtigung abgeschlossen“ hinzu. Von 2016 auf 2017 waren es immerhin 116.
Von den 655 Brücken, die bis zum 30. September 2017 unter „erledigt“ zusammengefasst waren, waren nur 375 tatsächlich nachgerechnet worden. Davon hat sich bei rund zwei Dritteln (236) herausgestellt, dass keine Ertüchtigung notwendig ist. Der Rest hat sich durch Ertüchtigung vor Abschluss der Nachrechnung, Abriss oder Abstufung von selbst erledigt. Die Gruppe „in Bearbeitung“ umfasst auch Brücken, wo ohne Nachrechnung gleich eine Ertüchtigung geplant wird.
Die statische Nachrechnung von Brücken, die potenziell den heutigen Verkehrsbelastungen nicht dauerhaft gewachsen sind, hatte Ex-Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer 2011 gestartet. (roe)