Leise Güterwagen auf dem Vormarsch

Die Ausstattung der in Deutschland verkehrenden Güterwagen mit leisen Bremsen hat 2017 große Fortschritte gemacht. Sowohl DB als auch private Wagenhalter berichten, dass zwei Drittel und mehr ihrer Wagen zum Stichtag 31. Dezember mit „Flüsterbremsen“ ausgestattet waren.

Von den rund 60.000 Wagen privater Halter waren laut einer Mitgliederumfrage des Wagenhalterverbandes VPI gut 70 Prozent mit „Flüsterbremsen“ ausgerüstet (42.392 von 60.000). Damit sei die eigene Prognose für 2017 sogar um 8 Prozent überschritten worden, teilte der Verband mit. Ende 2016 waren erst 53,7 Prozent der privaten Wagen leise. Für Ende 2018 wird eine Marke von rund drei Viertel aller Wagen angepeilt.

Von den leisen Wagen sind rund 28.000 neu beschafft worden. In den verbleibenden drei Jahren bis zum Fahrplanwechsel 2020/2021 – wenn laute Wagen auf dem deutschen Netz verboten werden – wollen die privaten Halter laut VPI noch weitere rund 12.000 Wagen neu beschaffen und 6.000 umrüsten.

Auch bei DB Cargo geht die Umrüstung voran. Nach Angaben eines DB-Sprechers gegenüber dem Verkehrsbrief waren Ende 2017 rund zwei Drittel der 64.000 aktiven Wagen mit leisen Bremsen ausgestattet. Das Unternehmen ist ebenfalls zuversichtlich, dass bis 2020 die komplette Wagenflotte, die in Deutschland fährt, auf Flüsterbremsen umgerüstet wird. Darüber hinaus sollen leise Wagen angemietet werden.

Große Unbekannte bleiben die Wagen ausländischer Eisenbahnen. Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hatte nach Angaben des BMVI im November 2016 zwar 160.000 sogenannte Umrüst-Vorbescheide erteilt (siehe hier), womit zumindest rein rechnerisch alle in Deutschland verkehrenden 180.000 Wagen abgedeckt wären (unter Einbeziehung von bereits ab Werk leisen Neubeschaffungen). Wirklich belastbare Zahlen zum tatsächlichen Umrüststand scheint es aber nicht zu geben.

Die aus Bürgersicht besonders relevante Zahl der als „leise“ abgerechneten Güterzug-Trassenkilometer steht erst Ende März fest. (roe)

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