- Ausbau der Oststrecke auch in Verzug?
Die Fertigstellung der neuen Schleusenkammer am Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in Brunsbüttel verzögert sich. „Probleme mit dem Verankerungssystem und Kampfmittelverdachtsflächen sowie Vertragsstreitigkeiten mit der Arbeitsgemeinschaft Los 1 führen zu terminrelevanten Verzögerungen, die Auswirkungen auf den Endtermin haben“, schreibt das BMVI in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD und bestätigt damit einen Bericht der Kieler Nachrichten (siehe hier). „Der Bauzeitenplan befindet sich in der Überarbeitung, so dass noch keine Aussage über den Umfang der Verzögerung möglich ist.“ Laut Kieler Nachrichten hatte zwischenzeitlich sogar eine Neuausschreibung gedroht. Wie es in der Antwort des BMVI weiter heißt, sind bisher 153 Mio. EUR verbaut worden. Bei der Auftragsvergabe betrug das Gesamtvolumen 485 Mio. EUR. Wegen Planungsmängeln waren jedoch schon kurze Zeit später erste Nachträge in ungenannter Höhe fällig geworden, so dass derzeit Summen von mehr als 500 Mio. EUR kolportiert werden.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hatte bei der Auftragsvergabe im April 2014 eine Inbetriebnahme für 2020 in Aussicht gestellt. Schon 2016 waren aber erste Zweifel aufgetaucht, ob der Terminplan eingehalten werden kann, weil sich die Kampfbeseitigung länger hinzog als erwartet. Wie das BMVI in seiner aktuellen Antwort schreibt, wird auch derzeit in den Vorhäfen noch Schlick unter Kampfmittelverdacht ausgebaggert.
Oststrecke auch in Verzug?
Auch der Ausbau der sogenannten NOK-Oststrecke ist offenbar in Verzug, Die Bauarbeiten sollen nun 2018 ausgeschrieben werden, teilt das BMVI in seiner Antwort auf eine weitere kleine Anfrage der AfD mit. Früheren Aussagen von BMVI und WSV zufolge sollte der Ausbau der Oststrecke zehn Jahre dauern und 2026 abgeschlossen werden. Ein Anfrage bei der WSV, ob der Termin möglicherweise trotzdem noch steht, blieb bisher unbeantwortet. Immerhin, so lässt das Ministerium durchblicken, sei „mit der Herstellung der Baustellenlogistikfläche Flemhude und der Fertigstellung einer Baustraße als zentrale Zufahrt zu einer Baggergutverbringungsfläche die Voraussetzung für den Streckenausbau geschaffen worden“. (roe)
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