Aufgefischt 15.1.2018

  • Sachsen will noch mal an den BVWP ran
  • A49-Weiterbau löst neue Sorgen aus
  • Linker Kursschwenk in Berlin?
  • Privatbahn fordert Vegetationsrückschnitt ein
  • Berliner Senat steigt aus dem Diesel aus
  • Güterbahnverband verstärkt sich personell

Das sächsische Verkehrsministerium will beim Bund die Aufnahme des sechsspurigen Ausbaus der A4 von Dresden bis Pulsnitz – auf halber Strecke nach Bautzen – in den Bundesverkehrswegeplan beantragen. Das berichtet die Sächsische Zeitung. Die Verkehrsbelastung liege inzwischen bei über 60.000 Fahrzeuge/Tag. Der Grünen-Verkehrsexperte Stephan Kühn plädiert hingegen auch mit Blick auf eine schnellere Entlastung für eine Standstreifenfreigabe.

Schwalmstadt befürchtet laut Hessisch-Niedersächsischer Allgemeine einen Verkehrskollaps, wenn 2021 die A49 zwischen dem jetzigen Autobahnende Neuental/Bischhausen bis zur B454a in Betrieb genommen wird. Bisher ist die A49 als Abkürzung Richtung Mittelhessen wegen schmaler Landesstraßen zwischen Neuental und Schwalmstadt vergleichsweise unattraktiv. Eine Entlastung ist erst wieder ab 2025 zu erwarten, wenn die Fortsetzung von Schwalmstadt zur A5 in Betrieb geht.

Die Linke in Berlin denkt über einen kommunalen Fahrzeugdienstleister für die Berliner S-Bahn nach, erklärte ihr Verkehrsexperte Harald Wolf gegenüber dem Neuen Deutschland. Ziel solle es sein, dass die DB nicht noch einmal ihre faktische Monopolposition bei Ausschreibungen auspielen kann. Große Teile der Linken stehen dem SPNV-Wettbewerb bisher grundsätzlich ablehnend gegenüber („Bürgerbahn statt Börsenbahn“).

Die private Städtebahn Sachsen hat in der vergangenen Woche laut eigener Mitteilung den Zugverkehr zwischen Heidenau und Altenberg eingestellt, weil sie wegen mangelhaften Vegetationsrückschnitts durch die DB Netz die Betriebssicherheit nicht mehr gewährleistet sieht. Laut Auskunft von Mitarbeitern am vergangenen Wochenende soll am morgigen Dienstag die Strecke gemeinsam daraufhin kontrolliert werden, ob der inzwischen vorgenommene Rückschnitt ausreicht.

Die Verwaltung des Landes Berlin steigt aus dem Diesel aus: Pkw sollen laut der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr bevorzugt als reine Elektroautos beschafft werden. Falls nicht möglich oder sinnvoll, sollen (Plug-In-) Hybride oder Erdgasautos beschafft werden. Maximal dürfen im Verbrennungsmodus 120mg NOx/km im Realbetrieb ausgestoßen werde. Bezogen auf den EU-Emissionsgrenzwert für Diesel (80mg) bedeutet das einen Konformitätsfaktor von 1,5, wie er gesetzlich erst ab 2021 für alle neu zugelassenen Pkw gilt.

Der Güterbahnverband NEE hat laut eigener Mitteilung Wolfgang Groß als Beauftragten für Wettbewerbsfragen gewinnen können. Groß war bis Ende 2017 als Referatsleiter in Eisenbahnbereich der Bundesnetzagentur tätig, bringt aber auch berufliche Erfahrung aus der DB und aus dem Privatbahnsektor mit.