- Zieht der Bund Lehren aus Rastatt?
- Nächste Etappe für Alpha-E in Sicht
- Streit über Lärmschutz an RRX-Trasse
- Berlin will sauberere Binnenschiffe erzwingen
Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann stellt im Gespräch mit der Deister-Weser-Zeitung ein Sonderprogramm zur Netzergänzung in Aussicht, mit dem das Bahnnetz wieder belastbarer gemacht werden soll. Damit reagiere der Bund auf die Erfahrung der Rastatt-Havarie, als Ausweichrouten fehlten. Laut Ferlemann wird im Zuge dieses Programms wahrscheinlich auch die Elektrifizierungslücke zwischen Hameln und Elze geschlossen und so eine Möglichkeit zur südlichen Umfahrung des Großraums Hannover geschaffen. Es gehe aber nicht mehr um den zweigleisigen Ausbau, wie er noch im potenziellen Bedarf des BVWP 2030 stehe. Einen „großen Mehrverkehr von Güterzügen“ sieht er daher nicht kommen. Der Landkreis erhofft sich Vorteile für die Anbindung im Personenverkehr.
Die DB will 2019 konkrete Trassenvorschläge für den dreigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Lüneburg-Uelzen vorlegen, Teil des Großprojekts Alpha-E zur Ertüchtigung der Hinterlandverbindungen für die Nordseehäfen. Das berichtet die Welt. Laut DB-Pressemitteilung hat der Bund die Planungskostenfinanzierung für die Strecken Hamburg-Hannover und Verden–Nienburg–Minden/Wunstorf gebilligt.
In Düsseldorf wird laut Kölner Stadt-Anzeiger heftig darüber gestritten, ob im Ortsteil Angermund die Bahntrasse aus Lärmschutzgründen in einen Tunnel versenkt werden soll oder ob die von der DB geplanten Lärmschutzwände ausreichen. Nach dem Bau der RRX-Trasse werden dort sechs Gleise entlangführen. Bisher gibt es überhaupt keinen Lärmschutz. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister hält einen Tunnel für chancenlos, weil er statt 75 rund 460 Mio. EUR kosten würde. Außerdem würde sich die Inbetriebnahme um sieben Jahre verzögern. Das beunruhige inzwischen sogar das Landesverkehrsministerium.
Die rot-rot-grüne Koalition in Berlin will im Bundesrat einen Gesetzentwurf einbringen, mit dem Binnenschiffe den Umweltzonenregelungen unterworfen und außerdem bundesweit Rußpartikelfilter vorgeschrieben werden. Das geht aus einer Drucksache des Landesparlamentes hervor, die am heutigen Donnerstag behandelt werden soll. (roe)