Bund will Resilienz des Bahnnetzes unter die Lupe nehmen

  • Oberleitungsreparatur ok, Vegetationskontrolle nicht

Das BMVI zieht anscheinend in Erwägung, den Schienenteil des Bundesverkehrswegeplans 2030 noch einmal anzufassen, um das Eisenbahnnetz widerstandsfähiger bei Störungen zu machen. „Die Streckensperrung in Rastatt nimmt die DB zum Anlass, noch einmal auf allen wichtigen Relationen die entsprechenden Umleitungswege und die jeweiligen technischen Bedingungen zu analysieren“, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken. „Sollten Nachbesserungen erforderlich sein, wird dies in die weiteren Planungen z. B. Bundesverkehrswegeplan eingebracht.“ Hintergrund der Anfrage waren die fehlende Kapazität auf den Umleitungsstrecken um das Rheintal und die umfangreichen Streckensperrungen wegen der beiden Herbststürme Xavier und Herwart. Die Linke sieht darin einen Ausweis fehlender Resilienz (Widerstandsfähigkeit).

Oberleitungsreparatur ok, Vegetationskontrolle nicht

Die Flotte an Reparaturfahrzeugen – speziell für Oberleitungen – halten DB und BMVI für ausreichend. Es seien 66 Fahrzeuge vorhanden, davon waren nach den beiden Stürmen 25 bzw. 26 Fahrzeuge im Einsatz. Am 11.11. – also nach Herwart – waren bundesweit 54 Fahrzeuge einsatzfähig.

Nachbesserungsbedarf erkennt die DB bei der Vegetationskontrolle. „In Folge der Ereignisse um „Xavier“ und „Herwart“ arbeitet die DB Netz AG zudem an einer Weiterentwicklung der Präventions- und Vegetationsstrategie, um zukünftig Einschränkungen z. B. durch in Gleisbereiche und Oberleitungen gestürzte Bäume deutlich zu reduzieren.“

Durch Xavier sind laut BMVI bei der DB im Nah- und Fernverkehr insgesamt 9000 Züge ganz oder zum Teil ausgefallen, 1,3 Mio. Fahrgast konnten nicht befördert werden. Durch Herwart sind 4000 Züge ganz oder teilweise ausgefallen, 400.000 Fahrgast konnten nicht befördert werden. (roe)

Externer Link: Antwort auf Kleine Anfrage zu Sturmauswirkungen auf die DB