Mit der Hochstufung des 740m-Netzes für Güterzüge in den vordringlichen Bedarf ist der Platzhalterbetrag für hochgestufte Bahnprojekte des „potenziellen Bedarfs“ im BVWP 2030 schon jetzt fast zweifach überbucht. Wie aus dem BMVI zu hören ist, wird der Investitionsbedarf für den Ausbau von 79 Überholgleisen und zwei Zugbildungsanlagen für 740m lange Güterzüge (siehe auch hier) auf 1,1 Mrd. EUR geschätzt.
Zusammen mit den anderen Bahnprojekten, die bereits in den vordringlichen Bedarf hochgestuft wurden oder deren Hochstufung vom BMVI zugesagt wurde, ergibt sich ein Volumen von 3,9 bis 4,2 Mrd. EUR. In der Kabinettsfassung des BVWP 2030 war für Streckenmaßnahmen aber nur ein Platzhalterbetrag von 2 Mrd. EUR eingeplant.
Da bisher noch kein einziges Bahnprojekt aus dem potenziellen Bedarf bei der Nutzen-Kosten-Bewertung durchgefallen ist, dürfte die Überbuchung weiter zunehmen. Wahrscheinliche Milliardenprojekte sind zum Beispiel der Mittelrheinkorridor Troisdorf-Mainz und der Neu- und Ausbau auf der Achse Hanau-Fulda-Erfurt. (roe)
Beschlossene oder zugesagte Hochstufungen: |
|
| ABS München-Regensburg-Prag* | 1200-1500 |
| NBS Dresden-Prag** | 1300 |
| ABS Weimar-Gera-Gößnitz*** | 250 |
| 740m-Netz**** | 1100 |
| ABS Münster-Lünen***** | 50 |
| Summe | 3900-4200 |
| (Angaben in Mio. EUR) |
Quellen:
*: Gutachten Bayern
**: Gutachten Sachsen
***: Medienberichte unter Berufung auf Staatskanzlei
****: BMVI
*****: Eigene Schätzung