- Kategorisierung von Binnenhäfen geplant
- Rat für Infrastrukturausbau gesucht
Das BMVI will die Beschäftigungswirkung der deutschen See- und Binnenhäfen wissenschaftlich untersuchen lassen. Die bereits im Nationalen Hafenkonzept von Ende 2015/Anfang 2016 beschlossene Studie ist jetzt offiziell ausgeschrieben worden. Verlässliches Wissen um die Beschäftigungseffekte von Häfen und Hafenwirtschaft sei „zur Begründung politischer Prioritäten und zur Weiterentwicklung der Hafenpolitik“ erforderlich.
Unter unmissverständlichem Bezug auf die Vertiefung von Außenelbe und Außenweser heißt es in der Leistungsbeschreibung, anhand von Daten zur Beschäftigungswirkung könne „der Ausbau der hafenbezogenen Infrastruktur (seewärtige Zufahrten und Hinterlandanbindungen) besser geplant und umgesetzt werden“.
Bisher gibt es keine allgemein anerkannte Methodik, um die Beschäftigungswirkung von Häfen zu ermitteln. Hier sollen die Auftragnehmer zunächst die Grundlagen schaffen. Die so entwickelte Methodik soll es künftig auch ermöglichen, Vergleiche mit europäischen Häfen anzustellen.
Kategorisierung von Binnenhäfen geplant
Im Rahmen der Studie soll auch ein neuer Anlauf zur Kategorisierung von Binnenhäfen unternommen werden. Es werde erwartet, dass der Auftragnehmer „Vorschläge für die Identifikation eines Kern- und eines Ergänzungsnetzes von deutschen Binnenhäfen“ erstellt, heißt es.
Ein erster Anlauf durch das Beratungsunternehmen Planco im Jahr 2013 war auf heftige Kritik des Binnenhafenverbandes BÖB gestoßen. In Absprache mit dem Verkehrsministerium hatte Planco nur 30 der über 100 öffentlichen Binnenhäfen unter dem Gesichtspunkt ihrer Eignung als Seehafen-Hinterland-Hub betrachtet und in drei Kategorien (A, B und C) eingeordnet.
Rat für Infrastrukturausbau gesucht
Die Gutachter sollen außerdem für die Entwicklung der Häfen wichtige (zukünftige) Verkehrsinfrastrukturprojekte benennen und „hafenpolitische Prioritäten zur Vertiefung der maritimen Lieferketten“ vorschlagen. Dazu gehört ausdrücklich auch der Hinterlandtransport.
Die Laufzeit des Projekts wird mit einem Jahr veranschlagt. Einsendeschluss für den Teilnahmewettbewerb ist der 24. August 2017.
Externer Link: Auftragsbekanntmachung des BMVI