Baden-Württemberg wirbt für Blaue Plakette

Das sagte Uwe Lahl, Amtschef von Landesverkehrsminister Winfried Hermann, am Donnerstagabend im Zuge seiner Vernehmung als Zeuge im Abgasskandal-Untersuchungsauschuss des Bundestages. Nur mit der blauen Plakette sei es möglich, den Autokäufern Sicherheit zu geben, dass sie zumindest mit den modernsten Dieselfahrzeugen auch künftig in die Innenstädte fahren dürfen. Er spielte damit auf pauschale Diesel-Einfahrverbote an, die das Verwaltungsgericht Düsseldorf und auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt als Lösung für die Stickoxid-Belastung ins Spiel gebracht hatten. Der Verordnungsentwurf für die Blaue Plakette leigt inzwischen dem Bundesrat vor (siehe unten).

Lahl: Autolobby hat sich selbst ein Ei gelegt

Lahl warf der Autoindustrie vor, mit ihrem Agitieren gegen strengere Abgaswerte am Auspuff bewirkt zu haben, dass die Emissionswerte für die Autos fünf bis zehn Jahre hinter den Immissions-Grenzwerten hinterherhinkten. Quittung dafür seien die jetzt drohenden Einfahrverbote.

UBA: Diesel-Einfahrverbote unvermeidlich

Marion Wichmann-Fiebig, Abteilungsleiterin Luft im Umweltbundesamt (UBA), prognostizierte, dass an Einschränkungen des Dieselverkehrs so oder so kein Weg vorbeiführe. Dort, wo heute 80 Mikrogramm/m3 in der Atemluft gemessen werden – etwa am Stuttgarter Neckartor -, werde der EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm bei normalen Annahmen zum Flottenumbau auch 2030 nicht einzuhalten sein. Die Hintergrundbelastung aus Industrie und anderen Quellen bezifferte sie für den städtischen Raum auf rund 20 Mikrogramm. (roe)

Externer Link: Verordnungsentwurf für Blaue Plakette

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