Schiene und Straße mit zweierlei Maß gemessen

Im Straßenverkehr wurden die Stau- und Überlastungsstunden im Tagesverlauf für das gesamte Jahr stundenscharf ermittelt, geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des Grünen-Bahnpolitikers Matthias Gastel hervor. Bei der Schiene hingegen wurden tageszeitliche „Schwankungen“ nur grob berücksichtigt „Im Personenverkehr orientiert man sich an gewünschten Fahrplanlagen, die je nach Tageszeit unterschiedlich sein können, im Güterverkehr werden diese Verteilungen durch eigene empirische Erhebungen bzw. durch tageszeitspezifische Verteilungen von DB Schenker/DB Cargo, zum Teil auch standortspezifisch, erfasst.“ Engpässe im Zulauf auf die Knoten und in den Knoten seien damit nur unzureichend zu identifizieren, bemängelt Gastel.

Das BMVI verteidigt sich aber gegen den in der Anfrage enthaltenen Vorwurf, dass durch den Personenverkehr tagsüber verursachte Überlastungen im Modell in die Nachtstunden „wegverteilt“ würden: „Es ist nicht zutreffend, dass Strecken mit überwiegender Nutzung durch Personenzüge im Mittel als „nicht überlastet“ ausgewiesen werden, auch wenn für den Zeitraum von 6-20 Uhr, d. h. während der Nutzung durch Personenzüge, eine Überlastung (Auslastung > 110 Prozent) festgestellt wurde.“ Tageszeitlich differenzierte Auswertungen der Überlastung von Einzelstrecken lägen aber nicht vor, räumt das BMVI ein.

Externer Link: Antwort auf die Kleine Anfrage zu temporären Enpässen

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