Güterwagenumrüstung liegt im Plan

Bis Ende 2016 wird die Hälfte der in Deutschland verkehrenden Wagen umgerüstet sein, teilte der Wagenhalterverband VPI am Donnerstag unter Berufunng auf eine Erhebung des Beratungsunternehmens HWH unter den Mitgliedern mit. Zum 31. Dezember würden voraussichtlich 30.663 der rund 60.000 in Deutschland verkehrenden Wagen mit Flüsterbremsen fahren. Spätestens Ende 2020 würden die Flotten komplett auf Flüsterbremsen umgestellt sein, so die Projektion. Auch DB Cargo ist zuversichtlich, dass ihre ebenfalls rund 60.000 Wagen bis Ende 2020 leise sind.

Als Problem identifizierte der VPI-Vorsitzende Malte Lawrenz die rund 60.000 mehrheitlich noch lauten ausländischen Wagen, die regelmäßig in Deutschland verkehren. „Ohne europäische Lösung bleibt es laut.“ Die für die angestrebte Halbierung des Schienenlärms werde verfehlt, wenn die dafür notwendige Quote von 90 Prozent leiser Waggons im Zugverbund verfehlt wird.

VPI sieht Verbot lauter Güterwagen skeptisch

Als „gut gemeint“, aber mit großem Risiko behaftet, bezeichnete Lawrenz das Vorhaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, laute Waggons in Deutschland ab Ende 2020 zu verbieten. Es drohe am EU-Recht zu scheitern. Lawrenz plädierte stattdessen dafür, die Trassenpreise für laute und leise Züge ab 2020 um 30 Prozent zu spreizen. „Ein solcher Weg über Marktmechanismen ist nicht nur wirksam, er kollidiert auch nicht mit europäischen Vorgaben“, erläuterte Lawrenz. „Rechtzeitig angekündigt setzt die Trassenpreisspreizung auch bei ausländischen Güterwagenhaltern die Umrüstung der in Deutschland verkehrenden Flotten in Gang.“ (roe)

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