GDL will DB-Infrastruktur neu strukturieren

„Die Zukunft des Systems Schiene wird von der gesamten Eisenbahninfrastruktur bestimmt“, sagte der Bundesvorsitzende Claus Weselsky auf einem Parlamentarischen Abend der GDL. Er plädierte dafür, DB Netz, DB Station & Service, DB Energie und die Werkstätten in einer eigenen Gesellschaft zusammenzuführen und von ihrer Gewinnorientierung zu befreien. Das könne „auch gerne innerhalb des DB-Konzern“ geschehen, er spreche nicht von einer Trennung von Netz und Betrieb. Die bisher getrennte Leitung der Infrastrukturaktivitäten führe dazu, dass die Infrastruktur in der Fläche vernachlässigt werden und sie nicht zentral mit objektiven Bewertungsmaßstäben geführt wird.

Als geeignete Gesellschaftsform sieht die GDL eine gemeinnützige Aktiengesellschaft (gAG) oder eine gemeinnützige GmbH (gGmbH) an.

Vorteile seien:

  • eine höhere Transparenz der Mittelzuflüsse, Investitionen und der Finanzierungskreisläufe innerhalb des DB-Konzerns;
  • ein Ende der Vermischung von Gewinnerzielungsabsichten mit Gemeinwohlinteressen;
  • Verringerung der Trassenpreise durch Wegfall der Gewinnmarge;
  • dauerhafte Diskriminierungsfreiheit für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen.

Weselsky forderte den Bund auf, erst dann mehr Geld in die Schieneninfrastruktur zu stecken, wenn gewährleistet ist, dass sie zielgerichteter und effizienter eingesetzt werden. (roe)

Schreibe einen Kommentar