Gefragt worden war, welche Gründe für eine stärkere Verlagerung sprächen. Jeweils 86 Prozent Zustimmung bekamen die Argumente Verkehrssicherheit und Klimaschutz, 82 Prozent das Argument, es gebe dann mehr Platz auf den Autobahnen.
Mit der repräsentativen Umfrage hatten der NE-Güterbahnverband Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) und der Wagenhalterverband VPI das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid beauftragt.
Erfreut zeigten sich der NEE-Vorstandsvorsitzende Ludolf Kerkeling und VPI-Geschäftsführer Jürgen Tuscher, dass mit 89 Prozent der Befragten eine überwältigende Mehrheit in der Verlagerung auf die Schiene ein wichtiges Instrument erblicken, um Straßen, Anwohner und Umwelt vom Lkw-Verkehr zu entlasten – und das, obwohl das Ausgangsniveau überwiegend falsch eingeschätzt wird: Rund zwei Drittel schätzten den Anteil den Anteil der Schiene am Güterverkehr höher ein als er tatsächlich ist. Im Mittel tippten sie auf 34 Prozent, rund doppelt so viel wie in der Wirklichkeit (17,3 Prozent).
Schützen Pkw-Dieselfahrer den Lkw vor Steuererhöhungen?
Als Maßnahmen, mit denen die Verlagerung gefördert werden kann, sehen drei Viertel der Befragten eine Halbierung der Schienennutzungsgebühren als geeignet an. Zwei Drittel befürworten eine Sperrung von Bundes- und Landesstraßen für Lkw, wenn parallel eine Autobahn verläuft. Nur knapp 30 Prozent sprechen sich für eine höhere Dieselsteuer aus.
Inwieweit eine Haltung „freie Fahrt für freie Bürger“ die Stimmung gegen den Lkw beeinflusst haben könnte, konnte Kerkeling nicht einschätzen.
Skepsis gegenüber Oberleitungs- und Lang-Lkw
Vergleichsweise skeptisch sahen die Befragten andere Ansätze zur Entlastung von Lkw-Auswirkungen: Den Oberleitungs-Lkw sehen 39 Prozent als mindestens „wichtiges“ Instrument an und das Lkw-Platooning 36 Prozent.
Für den Lang-Lkw gab es auch in dieser Umfrage nur 23 Prozent Befürworter. Anders als in der Umfrage der Allianz pro Schiene (siehe hier) nahm die Quote der Zustimmer aber nicht so ausgeprägt mit steigendem Alter ab.
Externer Link: Vollständige Auswertung der Umfrage