Große Unterschiede beim Investitionshochlauf

Danach stieg der Auftragseingang im Straßenbau bundesweit im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2015 um 21 Prozent. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie sieht als Ursache für diesen rapiden Zuwachs vor allem den Investitionshochlauf für die Bundesfernstraßen an. In der Abgrenzung des Statistischen Bundesamtes umfasst „Straßenbau“ nur die Fahrbahnen, nicht aber Ingenieurbauten wie zum Beispiel Brücken und Tunnel.

Baden-Württemberg fällt zurück

Nach Ländern betrachtet ergeben sich massive Unterschiede. Den prozentual höchsten Zuwachs verzeichnet Berlin mit 40 Prozent. Unter den Flächenstaaten liegen Niedersachsen und Sachsen mit jeweils gut 38 Prozent Plus vorne, gefolgt von Hessen (+33 Prozent) sowie Bayern und Thüringen (jeweils +29 Prozent). Schlusslichter unter den Flächenstaaten sind das Saarland (minus 14 Prozent) und Baden-Württemberg (-2 Prozent).

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Stetiges Investitionswachstum noch Mangelware

Im Mehrjahresvergleich ist auffällig, dass es nur wenige Länder mit einer kontinuierlichen Investitionslinie gibt. Diese wird von der Bauwirtschaft gewünscht, damit die Unternehmen verlässlich die eigenen Kapazitäten planen können. In dieser Frage fällt das sonst viel gescholtene Schleswig-Holstein auf. Hier wirkt sich möglicherweise aus, dass die Landesstraßenbauverwaltung nicht nur für Bundesfernstraßen und Landesstraßen zuständig ist, sondern auch für einen beträchtlichen Teil der Kreisstraßen.

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Beim Umsatzwachstum liegt Schleswig-Holstein vorne

Unabhängig vom Auftragseingang ist der Umsatz im Straßenbau zu beobachten. Hier liegt Schleswig-Holstein mit 25 Prozent Plus im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum an der Spitze, gefolgt von Bayern mit 24 Prozent. Schlusslicht ist Brandenburg mit einem Minus von knapp 6 Prozent, Vorletzter ist Sachsen-Anhalt mit minus 4 Prozent. Der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg warnte daher davor, das subjektiv wahrgenommene Baugeschehen auf den Straßen zum Maßstab zu machen: „Gerade die Klein- und Kleinstreparaturen führen immer wieder zu dem falschen Eindruck einer deutlichen Zunahme in diesem Bereich“, erläuterte Hauptgeschäftsführer Axel Wunschel. (roe)

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