Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, führt am Dienstag vor Journalisten an, dass es aktuell keine verlässlichen Daten zu Verbrauch und Schadstoffemissionen gibt. Der Verband empfahl daher, mit dem Autokauf entweder zu warten oder auf Gebrauchte zurückzugreifen, die in der Vergangenheit gut abgeschnitten haben.
Vorsicht bei BEV und FCV
Selbst für batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) gibt der VCD keine uneingeschränkte Empfehlung ab. Wegen der aufwändigen Batterieproduktion werde die Ökobilanz selbst bei Betrieb mit 100 Prozent Grünstrom erst nach 20.000km positiv. Empfehlenswert seien BEV nur für Pendler, die tägliche Wege von mehr als 50km zurücklegen.
Mit Wasserstoff angetriebene Fahrzeuge (FCV) sieht Lottsiepen wegen der im Vergleich zum BEV geringeren Energieeffizienz skeptisch: „Der Brennstoffzellenantrieb hat eine Zukunft, wenn wir einen Stromüberschuss aus regenerativen Energien haben“, sagte er sinngemäß.
Rat zu Brückentechnologien
Abhängig vom Nutzungsprofil empfiehlt Lottsiepen auch Hybrid- und Erdgasfahrzeuge. Leider hätten die deutschen Hersteller den Hybridantrieb zugunsten des Diesels vernachlässigt. Von Plug-In-Hybriden hält er nichts; dank einer dubiosen Berechnungsmethode seien die offiziellen Verbrauchswerte unrealistisch und dienten lediglich dazu, die Flottenverbräuche der Hersteller zu schönen. Ebenfalls rät er von Benzin-Direktentspritzern ab – jedenfalls solange sie nicht flächendeckend mit Partikelfiltern ausgestattet werden. (roe)