Während der Güterverkehr in Skandinavien und Großbritannien Pünktlichkeitsquoten um 90 Prozent erreiche, lägen diese in Kontinentaleuropa näher bei 60 Prozent, erklärte Schultze in einem Gastbeitrag für das Magazin „InnoTrans2016 Report“ (Seite 4), das im Vorfeld der gleichnamigen Ausstellung in Berlin erschienen ist.
Der Kombinierte Verkehr könne schneller wachsen als derzeit, wenn drei Herausforderungen geringer würden: die krisenhafte Situation zwischen Europa und Russland, die den eurasischen Transit erschwere, das billige Erdöl und „die Unzulänglichkeit des Netzes bezüglich technischer Parameter und Interoperabilität“. Dazu komme die Bevorzugung des Personenverkehrs auf der Schiene.
Für Schultze ist die Belegung der rechten Spur der Autobahnen durch einen „Lastwagen-Zug“ eine direkte Folge zu vieler Personenzüge auf den Schienen. „Wenn stündlich statt sechs nur vier Personenzüge führen, würde dies zwei Trassen für 750 Meter lange Güterzüge ermöglichen, die damit die Straße um über 100 Lastwagen entlasten könnten“, rechnete er vor.
Im übrigen habe die Bevorzugung des Personenverkehrs zur Folge, dass dieser Pünktlichkeitsquoten von 90 Prozent „auf den gleichen Strecken (erreicht), wo Güterzüge einen Pünktlichkeitsgrad von 60 Prozent erreichen. Es sei „interessant festzustellen, dass in den nordischen Ländern und in Großbritannien, wo der pünktliche Zug Vorrang hat, sowohl Personen- als auch Güterzüge bessere Resultate als das restliche Europa liefern“, erklärte der UIRR-Präsident.