Heftige Kritik an Plänen für blaue Plakette

Damit würden praktisch alle Baufahrzeuge aus den Städten ausgesperrt, sagte er und erklärte, die Einführung einer solchen Restriktion „käme praktisch für viele Unternehmen einem Arbeitsverbot für Innenstädte gleich“.

Derzeit bestehe der Fuhrpark der Bauunternehmen zu 90 Prozent aus Dieselfahrzeugen. Ein rascher Austausch würde die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der meisten Unternehmen überfordern. Auch die Nachrüstung des Fahrzeugbestandes sei wenig realistisch, Umrüstungskosten von 10.000 Euro pro Lastkraftwagen und mehr seien für viele Unternehmen nicht zu stemmen. Knipper verlangte „zumindest angemessene Übergangsfristen. Politischen Aktionismus zu Lasten der Bauunternehmen lehnen wir ab.“

Seinen Angaben zufolge plant das Bundesumwelt- und bauministerium die Einführung der Plakette für diesen Herbst. Dieses allerdings hatte bereits im April nach einer Umweltministerkonferenz teilweise Entwarnung gegeben. Zwar werde die Umweltplakettenverordnung fortentwickelt, aber „das heißt nicht, dass morgen die meisten Dieselfahrzeuge – es betrifft ja auch Lkw und Nutzfahrzeuge – nicht mehr in die Innenstädte dürfen“. Der Zeitpunkt werde vor Ort bestimmt. Stuttgart, eine der am schwersten betroffenen Städte, erwäge eine Einführung nicht vor 2019.

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