Tonnagesteuer für deutsche Schiffe scheint gesichert

Er stieg – gemessen in Bruttoraumzahl (BRZ) – nach Berechnungen des Verkehrsbriefs auf Grundlage von Daten des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) auf über 40 Prozent. Die EU-Leitlinien für die Beihilfegewährung in der Seeschifffahrt knüpfen die Erlaubnis für die flächendeckende Gewährung des Tonnagesteuervorteils an den Anteil der Tonnage unter EU-Flaggen. Deutschland muss mindestens 27,1 Prozent erreichen.

Portugal legt erneut zu

Einziger Gewinner unter den EU-Flaggenstaaten – und größter Gewinner unter allen Flaggenstaaten – deutsch bereederter Schiffe war erneut Portugal. Dort sind jetzt 232 Schiffe registriert, was sowohl nach der Zahl der Einheiten wie auch der Tonnage (8,6 Mio. BRZ) ein Plus von rund 21 Prozent gegenüber Ende 2015 bedeutet. Damit hat Portugal bei der Tonnage auch Antigua und Barbuda als zweitwichtigsten deutscher Ausflaggungsstandort überholt. Unverändert an der Spitze liegt Liberia mit 801 Einheiten und 29,2 Mio. BRZ. Das ist ein Rückgang um 12 Einheiten und 0,3 Mio. BRZ.

Schwarz-Rot-Gold weiter auf Schleichfahrt

Die Ende Mai vom Reederverband VDR medienwirksam verkündeten Rückflaggungen unter die deutsche Flagge haben sich hingegen in der Statistik noch nicht nachhaltig bemerkbar gemacht: Von Ende 2015 bis Ende Juni sank die Zahl der Schiffe im deutschen internationalen Schiffsregister von 192 auf 190, und auch die Tonnage ging um knapp 4 Prozent zurück. Lediglich im Vergleich von Ende Mai zu Ende Juni ergibt sich ein leichter Zuwachs um zwei Einheiten. Die Zahl der Schiffe unter deutscher Flagge stieg aber im Juli um sechs Einheiten auf 354 und damit wieder auf den Stand von August 2015. Im Februar 2016 gab es nur 341 Schiffe unter deutscher Flagge. Die gesamte deutsch bereederte Flotte schrumpfte im 1. Halbjahr 2016 weiter, und zwar um rund 2,5 Prozent auf 2.775 Einheiten mit knapp 71,8 Mio. BRZ. Ende Juli waren es nur noch 2.757 mit zusammen 71, 46 Mio. BRZ.(roe/tr)

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