Herrmann will autonom fahren – ACE bremst

Herrmann will sich am Montag zuerst auf der Autobahn A9 bei Hilpoltstein ein Bild von den Entwicklungsfortschritten auf diesem Gebiet machen, indem er „eine pilotierte Testfahrt“ unternimmt, wie sein Ministerium mitteilte. Anschließend will er sich bei Audi über den technischen Entwicklungsstand informieren. Die Zuhörer beim Kongress der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. in München können dann am Nachmittag davon ausgehen, dass Herrmann weiß, wovon er spricht, wenn er über die Zukunft des automatisierten Fahrens redet. Zwischen den beiden Terminen ist er wieder ganz Innenminister: Er präsentiert den Halbjahresbericht des Verfassungsschutzes 2016.

Der ACE-Vorsitzender Stefan Heimlich ermahnte Dobrindt, er solle sich bei diesem Thema „nicht von der Industrie drängen lassen“. Es gebe noch viele Fragen, die nicht geklärt seien. „Wie lange dauert es beispielsweise, bis ein Autofahrer eine komplexe Situation versteht, wenn er gerade noch in einen Film vertieft war?“, sei eine dieser Fragen. Das müsse vor einer Implementierung des autonomen Fahrens gründlich wissenschaftlich ausgelotet werden. „Beim teilautonomen Fahren könne der Fahrer die Zeit eben nicht dazu nutzen, die Zeitung zu lesen und einen Kaffee zu trinken, sondern müsse ständig die Funktionen kontrollieren. Genau das müsse klar kommuniziert werden, forderte der ACE-Vorsitzende. Er ließ aber auch keinen Zweifel daran, dass er grundsätzlich im autonomen Fahren eine Zukunftstechnologie sehe, „die das Potenzial hat, Verkehrsunfälle zu vermeiden und den Energieverbrauch im Straßenverkehr weiter zu reduzieren“. (tr)

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