Beim Neubau der zweiten Schleusenkammer in Lehmen an der Mosel drohen Verzögerungen.
Wie der SPD-Binnenschifffahrtsexperte Gustav Herzog gegenüber dem Verkehrsbrief bestätigte, will die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) den bereits rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss noch einmal ändern lassen, um die Schleusenkammer nach der künftigen WSV-Standardbauart errichten zu lassen. Dadurch könnte sich der Baubeginn um unbestimmte Zeit verzögern. In Binnenschifffahrtsfachkreisen wird von „mindestens einem Jahr“ gesprochen.
Herzog machte aus seinem Unverständnis kein Hehl; er habe sich deswegen auch schon an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gewandt. „Ich habe großes Verständnis für Standardisierung dort, wo sie Sinn hat“, sagte er gegenüber dem Verkehrsbrief. „lch werbe jedoch dringend für eine Art Bestandsschutz für lnfrastrukturprojekte, deren Planung so weit fortgeschritten ist.“
Er verwies ferner darauf, dass bisher immer fehlendes Planungspersonal als Grund dafür genannt wurde, warum seit Jahren die zur Verfügung stehenden Mittel nicht verbaut werden konnten – fertig geplante Projekte jetzt ohne Not wieder aufwendig umzuplanen hält er vor diesem Hintergrund für unvernünftig. (roe)