Eschborn will Pendler aufs Rad bringen

Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba (links) und der ADFC-BundesvorsitzendeADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg freuen sich vor allem über die Aufholer unter den 468 teilnehmenden Kommunen, die mit guten Ideen zeigen, dass der Radverkehr auch unter schwierigen topografischen Bedingungen eine Chance hat. (Foto: roe)
Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba (links) und der ADFC-BundesvorsitzendeADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg freuen sich vor allem über die Aufholer unter den 468 teilnehmenden Kommunen, die mit guten Ideen zeigen, dass der Radverkehr auch unter schwierigen topografischen Bedingungen eine Chance hat. (Foto: roe)

Die Frankfurter Speckgürtel-Gemeinde Eschborn (20.000 Einwohner, 30.000 Arbeitsplätze) will mit einer cleveren Verknüpfung von SPNV und Fahrrad den Pkw-Einpendlerverkehr eindämmen: Wie Erster Stadtrat Thomas Ebert (Grüne) gegenüber dem Verkehrsbrief am Rande der ADFC-Fahrradklimatest-Preisverleihung in Berlin erläuterte, soll an den S-Bahn-Halten Fahrradausleihstationen entstehen. Gegenstationen sollen bei den großen Arbeitgebern (wie zum Beispiel Ernst & Young, Deutsche Bank, Vodafone) entstehen. Als Betreiber des Systems wurde in einer Ausschreibung der schweizerisch-spanisch Dienstleister WeBike Mobility Solutions gewonnen. Das Gesamtvolumen des Auftrags beträgt gut 2,6 Mio. EUR über „mehrere Jahre“, wie von der Stadt zu hören ist. Auch die Nachbargemeinde Bad Schwalbach hat sich dem Projekt angeschlossen, der RMV kooperiert ebenfalls für zunächst drei Jahre.

Die großen Arbeitgeber sollen dabei finanziell mit ins Boot, in dem sie zum Beispiel den Bau „ihrer“ Stationen unterstützen und für die Firmenmitarbeiter Flatrate-Karten erwerben. Eberts Ziel ist, dass die ersten 30 Minuten jeder Fahrt für die Nutzer kostenlos sind – „länger kann man innerhalb Eschborns sowieso nicht fahren“. Es bleibe ein Zuschussbedarf für die Stadt von geschätzt 100.000 EUR/Jahr. Für Auspendler will Ebert die Abstellmöglichkeiten an den S-Bahnhöfen ausbauen und verbessern. Auch Fahrradboxen würden erwogen.

Das früher nicht als sonderlich fahrradfreundlich geltende Eschborn wurde im Fahrradklima-Test 2014 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs in der Kategorie „Aufholer“ mit dem 2. Platz der Gemeinden unter 50.000 Einwohner ausgezeichnet. (roe)

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