Entscheidung über 740m-Netz rückt näher

  • Wirft neues Trassenpreissystem BVWP-Bewertungen um?

In das Programm zum Ausbau eines Netzes für 740m lange Güterzüge kommt langsam Licht. Nach derzeitigem Stand sind 66 Einzelmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund 500 Mio. EUR nötig, erläuterte Lars Kunzelmann von DB Netz am Mittwoch auf einer gemeinsamen Veranstaltung der ostdeutschen VDV-Landesverbände und des Binnenhafenverbandes BÖB in Berlin. Die Nutzen-Kosten-Bewertung, die über die eventuelle Aufnahme des Programms in das Bundesschienenwegeausbaugesetz entscheidet, werde für das „Frühjahr“ erwartet.

Wirft neues Trassenpreissystem BVWP-Bewertungen um?

Am Rande der Veranstaltung wurde in Eisenbahnerkreisen die These geäußert, dass das neue Trassenpreissystem der DB Netz ab Dezember 2017 die Annahmen zu den Ausbaunotwendigkeiten für einzelne Strecken gehörig durcheinanderwirbeln könne. Bisher sind die Trassenpreise nach dem Ausbaustandard der Strecke gestaffelt. Deswegen nutzt der Güterverkehr zum Beispiel auf der Relation Hamburg-Berlin vorzugsweise die eigentlich längere Strecke über Uelzen und Stendal, weil dort der Anteil teurer Hochgeschwindigkeitsstrecke geringer ist als auf der kürzeren Strecke über Wittenberge und Ludwigslust. Die DB Netz versuche zwar im neuen Trassenpreissystem, den Güterverkehr durch Nachlässe für „räumliche Flexibilität“ und die Berechnung der kürzesten Strecke auch bei solchen Umwegen auf die aus ihrer Sicht vorteilhaftesten Strecken zu locken; es sei aber nicht ausgemacht, dass diese Anreize ausreichen. (roe)

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