Autobahngesellschaft will Verkehrsfluss verbessern

  • Freie Strecke zwischen Ballungsräumen wird besser beobachtet
  • Baugeschehen wird verstetigt

Eines der Ziele der Autobahngesellschaft wird es sein, Zeitverluste für Bürger und Wirtschaft durch Staus und Baustellen zu verringern. Das stellte Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung, am Mittwoch in einem Pressegespräch heraus. Als Beispiel nannte er den Ersatzneubau von Brücken: Im konventionellen Ansatz wurde die Brücke abgerissen und dann der Ersatz vor Ort von Grund auf neu gebaut. Während dieser Zeit musste die Autobahn mindestens über mehrere Wochen hinweg gesperrt werden. Inzwischen gebe es innovative Verfahren, bei denen vormontierte Bauteile genutzt werden und die Brücke nur eingeschoben wird, erläuterte er unter offenkundiger Anspielung auf die Pilotprojekte mit „Lego-Brücken“ in Nordrhein-Westfalen. Dann müsse die Autobahn nur für einige Stunden gesperrt werden. „Damit werden wir natürlich Verkehrsflüsse verbessern.“ Wenn man diese Modelle auf hochfrequentierten Autobahnen anwende, werde damit hoher volkswirtschaftlicher Nutzen bewirkt.

Freie Strecke zwischen Ballungsräumen wird besser beobachtet

Einen verbesserten Verkehrsfluss erwartet Krenz auch von der neu eingerichteten „Verkehrszentrale Deutschland“ mit Sitz in Frankfurt. Bisher gab es 42 Verkehrs- und Tunnelleitzentralen, die aber weitergehend isoliert voneinander und vorrangig auf die Ballungsräume beschränkt agiert haben. Die Verkehrszentrale Deutschland soll zum einen die regionalen Verkehrszentralen miteinander vernetzen. Zum anderen soll sie auch das Verkehrsmanagement auf den Strecken zwischen den Ballungsräumen übernehmen: Zum Beispiel gebe es heute zwar Verkehrsleitzentralen für Hamburg und Berlin, aber die freie Strecke der Autobahn A24 dazwischen werde nicht betreut, erläuterte Krenz. Noch 2021 werde es auch eine Smartphone-App geben, die die Kommunikation mit den Nutzern verbessert.

Baugeschehen wird verstetigt

Kleiner Wermutstropfen für die Autobahnnutzer: Der Übergang der Verantwortung von den Ländern auf den Bund wird offenbar auch zur Folge haben, dass sich das Baugeschehen auf den Autobahnen über das gesamte Jahr verstetigt. Die Niederlassungen der Autobahn GmbH haben laut Krenz schon jetzt die Freigabe bekommen, Ausschreibungen für das nächste Jahr zu starten. Bisher durften Ausschreibungen erst starten, wenn der Bundeshaushalt verabschiedet war. Der zeitliche Verzug hatte zur Folge, dass von Januar bis in den März hinein immer relativ wenig neue Baustellen in Angriff genommen wurden. (roe)