Merkel bremst bei Hardware-Nachrüstung

  • Batteriezellproduktion in Europa?

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich erneut skeptisch zu einer Hardware-Nachrüstung älterer Diesel-Pkw positioniert. „Die Gutachten liegen jetzt auf dem Tisch. Sie müssen bewertet werden“, sagte sie am Mittwoch in der Generaldebatte im Bundestag. Dann werde das Forum Diesel tagen. „Aber, meine Damen und Herren, Tausende von Euro – egal ob es 2000, 3000 oder 5000 sind – und zwei bis drei Jahre Beschäftigung zahlreicher Ingenieure mit der Frage, wie man die Typenzulassung kriegt, weil man an dem Motor etwas geändert hat: Ist das die richtige Be­schäftigung für die Automobilindustrie? Oder müssen wir nicht alle Kräfte zusammennehmen und der Automo­bilindustrie sagen: ‚Ihr müsst jetzt in die Mobilität der Zukunft investieren, ins autonome Fahren, in alternative Antriebe; dabei unterstützen wir euch‘?“

Sie betonte aber, es sei Aufgabe der Autoindustrie selbst, verlorengegangenes Vertrauen wiedergutzumachen. „Das ist nicht die Aufgabe der Politik.“ Es könne aber aber auch nicht im Interesse Deutschlands sein, durch politische Maßnahmen die Automobilindustrie so schwächen, dass sie keine Kraft mehr für die eigentlichen Zukunftsinvestitionen hat. „Das ist die Auseinandersetzung, die wir jetzt führen, zum Bei­spiel um Hardware-Nachrüstung.“

Batteriezellproduktion in Europa?

Im weiteren Verlauf sprach sie sich dafür aus, die Autoindustrie beim Aufbau einer Batteriezellproduktion in Europa zu unterstützen. Beim E-Auto mache die Batterie rund 40 Prozent der Wertschöpfung, dazu kämen noch 20 bis 30 Prozent digitale Wertschöpfung. „Der eine Teil kommt dann aus Amerika oder Asien; der andere Teil, die Batterie, kommt auch, definitiv, aus Asien. Was ist dann noch die Wertschöp­fung, die wir hier in Europa haben?“ (roe)