UBA legt neue Studie zu NOx-Gesundheitsfolgen vor

  • Diesel-Software-Updates kommen voran

Laut einer neuen Studie des Umweltbundesamtes (UBA) sind 2014 mindestens 6000 verzeitige Todesfälle in Deutschland auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgrund erhöhter Stickoxidbelastung zurückzuführen gewesen. Die statistische Unsicherheitsspanne reicht von 2000 bis zu 9900 Todesfällen. Seit dem Höhepunkt im Jahr 2008 mit knapp 8200 vorzeitigen Todesfällen sei die Zahl bis 2014 aber zurückgegangen.

In das Ergebnis sind mangels belastbarer Daten vorzeitige Todesfälle an verkehrsnahen NOx-Hotspots nicht eingeflossen. Stichproben zufolge steige dort die Zahl aber um rund 50 Prozent an. Nicht berücksichtigt wurden außerdem mangels ausreichender Daten andere stickoxidbezogene Krankheitsbilder wie zum Beispiel Asthma, Diabetes Typ 2 und Schlaganfälle. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat zuletzt unter Berufung auf die Europäische Umweltagentur (EEA) mit 12.860 vorzeitigen Todesfällen argumentiert.

Die Gutachter des UBA betonen, dass die vorliegenden Daten zur Luftschadstoffbelastung in Deutschland nicht ausreichen. Nötig seien weitere Messungen von Stickoxiden, ultrafeinen Partikeln und Ozon, um die Wirkungen von Mehrfachbelastungen besser beurteilen zu können.

Diesel-Software-Updates kommen voran

Unterdessen sieht das BMVI die Software-Updates für die Diesel-Bestandsflotte auf einem guten Weg. Von den verpflichtenden Rückrufen für Fahrzeuge des VW-Konzerns – rund 2,5 Mio. Fahrzeuge – seien aktuell 92,3 Prozent erledigt, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch. Bei den freiwilligen Rückrufaktionen – rund 2,8 Mio. Fahrzeuge – liege die Beteiligungsquote der Halter bei rund 72 Prozent. Er wollte jedoch nicht sagen, für welchen Anteil dieser Gruppe das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bereits die neue Software freigegeben hat.

Gemäß der Vereinbarung auf dem Nationalen Forum Diesel Anfang August 2017 haben die Hersteller bis Ende 2018 Zeit für ihre Software-Updates. Nach früheren Angaben haben die verpflichtenden Rückrufe im Durchschnitt den NOx-Ausstoß um 26 Prozent reduziert, die freiwilligen Rückrufe sogar um 38 Prozent (siehe hier). (roe)

Externe Links:

UBA-Abschlussbericht zu stickoxidbezogenen Krankheitslasten

UBA-Factsheet zu stickoxidbezogenen Krankheitslasten