Schleswig-Holstein gibt A20-Weiterbau an Deges ab

  • Freie Ressourcen werden umgesteuert
  • Zeitplan vorerst offen
  • Frühe Abgabe der Autobahnen an den Bund geplant

Die Deges übernimmt den Weiterbau der A20 vom Land Schleswig-Holstein. Der Vertrag über die Übernahme unterzeichneten Landesverkehrsminister Bernd Buchholz und Deges-Geschäftsführer Dirk Brandenburger unmittelbar nach dem entsprechenden Kabinettsbeschluss am Dienstag (siehe auch hier).

Dabei übernimmt die Deges sämtliche noch nicht fertiggestellten Abschnitte, um „klare Verantwortlichkeiten zu schaffen“, so Buchholz. Das gilt auch für den Abschnitt bei Bad Segeberg, wo die Planung wegen Fledermausvorkommen überarbeitet werden muss.

Freie Ressourcen werden umgesteuert

Buchholz betonte, die Abgabe sei kein Ausdruck des Misstrauens gegenüber dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV). Dieser sei aber in den vergangenen Jahren personell ausgehungert worden. Die Abgabe des A20-Projekts ermögliche es, mehr Planungskapazitäten in den Ausbau der B5 an der Westküste und der B404 zur A21 sowie das Sanierungsprogramm für die Landesstraßen umzusteuern. Die Mehrkosten für das Land bezifferte Buchholz auf 2,2 Mio. EUR im Jahr 2018, 5,2 Mio. EUR 2019 und 9,8 Mio. EUR 2020.

Zeitplan vorerst offen

Termine für den Weiterbau wollte Brandenburger am Dienstag nicht nennen. Die Deges sei noch dabei, die vorhandenen Unterlagen durchzusehen, auch stünden noch Gutachten aus. „Wir werden erst Termine nennen, wenn wir es verantworten können.“ Die Deges sei sich dessen bewusst, dass die A20 ein ökologisch anspruchsvolles Projekt ist. Buchholz kündigte an, dass der von ihm eingeleitete Dialog mit den Naturschützern fortgesetzt werde.

Frühe Abgabe der Autobahnen an den Bund geplant

Als Vorteil stellte Buchholz heraus, dass Planung und Weiterbau der A20 nicht mehr vom Übergang der Auftragsverwaltung für die Autobahnen auf den Bund betroffen sein werden. Der Bund werde den Vertrag übernehmen, sagte er unter Bezug auf ein Gespräch mit dem BMVI am vergangenen Freitag. Nebenbei kündigte er offiziell an, dass Schleswig-Holstein seine Autobahnen möglichst schon zum 1. Januar 2020 und nicht erst ein Jahr später abgeben möchte. Damit konkretisierte er entsprechende Andeutung von vor knapp zwei Wochen (siehe hier). (roe)