Die Jamaika-Sondierungen zum Thema Verkehr sind am Mittwoch nur unwesentlich weitergekommen. Neu ist, dass sich die vier Parteien bemühen wollen, „ein ausgeglichenes Investitionsverhältnis zwischen Straße und Schiene auf der Zeitachse zu erreichen.“ Während das Thema Planungsbeschleunigung im Grundsatz noch immer strittig ist, sollen für die Schiene die Bedingungen für mehr Investitionen zum Beispiel durch das Verfahren der Plangenehmigung für Elektrifizierung und Lärmschutz bei bereits bestehenden Trassen geschaffen werden.
Unterdessen Grünen-Unterhändler Winfried Kretschmann warf den CSU-Unterhändlern Andreas Scheuer und Alexander Dobrindt in einer Wutrede vor laufenden Kameras vor, in Wirklichkeit keine Einigung zu wollen. FDP-Unterhändler Marco Buschmann warf wiederum den Grünen im RBB-Inforadio vor, frühere Zugeständnisse zurückgezogen zu haben. Er sagte aber auch an, dass er bei „ein bis zwei“ Unterhändlern anderer Parteien Profilierungsbestrebungen beobachte, die wohl mit der künftigen Rolle in ihrer Partei zusammenhingen. CSU-Unterhändler Joachim Herrmann versuchte am Donnerstagmorgen im Gespräch mit dem Deutschlandfunk die Wogen zu glätten und sprach von „unterschiedlichen Temperamenten“.
Am Donnerstag sollen die Gespräche in verschiedenen Zusammensetzungen fortgesetzt werden. Am Abend und in der Nacht wollen die Parteispitzen versuchen, eine Einigung in den strittigen Fragen herbeizuführen. (roe)