- Bund, Länder und Kommunen wollen 100.000 zusätzliche Ladepunkte
- Renault macht bei Software-Updates mit
Das erste Treffen der Diesel-Arbeitsgruppe I am Montagnachmittag hat noch keine inhaltlichen Ergebnisse erbracht. Wie erwartet seien zwei Unterarbeitsgruppen zu technischen und zu juristischen Fragen eingerichtet worden, ist von Teilnehmern zu hören. Aus dem Kreis der reichlich 40 Teilnehmer seien zudem Sachstandsberichte vorgetragen worden.
Bund, Länder und Kommunen wollen 100.000 zusätzliche Ladepunkte
Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Abschlussdokument des Diesel-Gipfels mit den Kommunen hervorgeht (siehe unten), wollen Bund, Länder und Kommunen bis 2020 unter anderem mindestens 100.000 zusätzliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge verfügbar zu machen. Die Formulierung lässt offen, ob damit nur öffentlich zugängliche Ladepunkte gemeint sind. Außerdem soll die „Herstellung der Wirtschaftlichkeit von Landstromanschlüssen in Hafenstädten für Fracht- und Personenschiffe“ und der Aufbau der hierzu erforderlichen Infrastruktur gefördert werden.
Vereinbart wurde außerdem, kurzfristig eine Koordinierungsstelle (Bund-Länder- Kommunen-AG) einzusetzen, die bis zum nächsten Treffen Ende Oktober oder Anfang November den Kreis der Förderberechtigten und die Förderbedingungen für Mittel aus dem Mobilitätsfonds erarbeiten soll.
Renault macht bei Software-Updates mit
Unterdessen hat Renault als erster ausländischer Hersteller öffentlich erklärt, sich an den Software-Updates zu beteiligen. Wie ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Verkehrsbrief erklärte, wird bei Renault- und Dacia-Diesel-Pkw der Abgasnorm Euro 6b die Motorsteuerung neu programmiert. Wie der Sprecher sagte, wird dabei zum einen der Funktionsbereich mit voller Wirksamkeit der Abgasrückführung erweitert. Zum anderen wird die Leistungsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators erhöht. Dank der Neuprogrammierung könnten die Stickoxidemissionen im realen Fahrbetrieb um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Ein erstes Anschreiben an die Kunden sei bereits im Juli an die Kunden versandt worden. Zwei weitere Wellen sollen folgen.
Zur Zahl der nachrüstbaren Fahrzeuge wollte der Sprecher keine Angaben machen. In Österreich hat Renault beim dortigen Diesel-Gipfel nach Angaben des dortigen Verkehrsministeriums Updates für rund 60.000 Fahrzeuge zugesagt.
Die Norm Euro 6b galt für alle ab 1. September 2014 neu typgenehmigten und ab 1. September 2015 für alle neu zugelassenen Fahrzeuge. Sie wird derzeit schrittweise durch die RDE-geschärften Normen Euro 6c/6d-TEMP abgelöst.
Externer Link: Abschlusspapier des Diesel-Gipfels mit Kommunen am 4. September 2017