2016 erstmals wieder weniger Verkehrstote als im Vorjahr

Laut Statistischem Bundesamt starben im vergangenen Jahr im Straßenverkehr 3214 Menschen, 7,9 Prozent weniger als 2015 und knapp 3,7 Prozent weniger als im Jahr 2013, dem letzten Jahr mit einem Rückgang. Die Trendlinie, die zum Erreichen des politisches Ziels „40 Prozent weniger Verkehrstote von 2011 bis 2020“ führt, rückt damit wieder in greifbare Nähe.

Verkehrstote 2011-16

Die Zahl der Verletzten stieg 2016 allerdings um 0,8 Prozent auf rund 396.700. Damit setzte sich die Entwicklung von 2014 und 2015 fort. Der Tiefstand der Verletzten war 2013 mit 374.000 erreicht worden.

Einen auffälligen Rückgang verzeichnete Brandenburg, wo gut 32 Prozent weniger Menschen als im Vorjahr starben. Zuwächse gab es in Berlin und Hamburg – allerdings auf niedriger Basis – sowie im Saarland und Schleswig-Holstein.

Deutlich weniger tote Motorradfahrer

Vom gesamten Rückgang der Getöten um 186 Personen im Zeitraum Januar bis November (für Dezember fehlt die Aufschlüsselung noch) entfiel der Löwenanteil auf Benutzer von Motorrädern und Motorrollern (minus 98). Die Zahl der getöteten Pkw-Insassen ging um 45 zurück, die der Fußgänger um 32. Auf Fahrrädern kamen hingegen 15 Menschen mehr zu Tode.

Bezogen auf die Einwohnerzahl war das Risiko im Straßenverkehr zu sterben in Sachsen-Anhalt mit 59 Todesopfern und in Mecklenburg-Vorpommern mit 55 Todesopfern je 1 Mio. Einwohner am höchsten. Weit unter dem Bundesdurchschnitt von 39 Getöteten je 1 Mio. Einwohner liegen nach wie vor die Stadtstaaten (16 bis 19 Tote je 1 Mio. Einwohner), aber auch Nordrhein-Westfalen mit 29 Getöteten je 1 Mio. Einwohner.

DVR warnt vor einem Nachlassen der Anstrengungen

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) begrüßte den Rückgang bei den Verkehrstoten. „7,1 Prozent weniger im Straßenverkehr Getötete weisen in die richtige Richtung“, sagte Geschäftsführerin Ute Hammer. „Für die Bewertung von Trends bei den verschiedenen Verkehrsteilnahmearten und -gruppen ist es aber sinnvoll, die Entwicklung über einen etwas längeren Zeitraum zu beobachten. Vor allem gilt: Auch 3214 Getötete sind eine nicht zu akzeptierende Zahl, hinter der großes menschliches Leid steckt.“

Sie wies darauf hin, dass die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen ist und auch die Zahl der Verletzten zugelegt hat. „Das zeigt, dass es keinen Anlass gibt, sich auf dem Rückgang der Getötetenzahlen auszuruhen. Wir dürfen in unseren Anstrengungen, Verkehrsunfälle zu verhüten, auf keinen Fall nachlassen.“ (roe)

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