Die Automobilbranche teilt nicht den Optimismus von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, dass das autonome Fahren in weniger als zehn Jahren Serienreife erlangt. Sie rechnet aber auch nicht mit so langen Zeithorizonten wie die Verkehrswissenschaftler Prof. Alexander Eisenkopf und Justin Geistefeldt (Rheinische Post). Das ergab eine repräsentative Umfrage des IT-Branchenverbandes unter 100 Unternehmen der Automobilbranche, deren Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht wurden.
Der Umfrage zufolge erwarten nur 2 Prozent der Unternehmen, dass sich das autonome Fahren in zehn Jahren „in der Breite“ durchgesetzt haben wird. Immerhin 48 Prozent erwarten es aber in 15 Jahren. Nur 6 Prozent erwarten, dass es sich nie durchsetzt.
Als größtes Innovationshemmnis sehen 83 Prozent der Unternehmen eine fehlende Regulierung der Haftungsfragen an. Immerhin 44 Prozent attestieren den Autofahrern, sie seien gegenüber Innovationen skeptisch eingestellt. Selbstkritisch räumen aber 65 Prozent ein, die Branche hänge zu sehr an traditionellen Geschäftsmodellen. Gut die Hälfte – 54 Prozent – sieht daher Unternehmen aus der Digitalbranche als „starke“ oder „sehr starke“ Konkurrenz an. (roe)