Stadtluft leidet weiter unter Diesel

Das geht aus am Dienstag vom Umweltbundesamt (UBA) vorgelegten vorläufigen Daten für das Jahr 2016 hervor. Danach wurde an gut 57 Prozent der verkehrsnahen Messstationen der Grenzwert von 40 Mikrogramm/m3 im Jahresmittel überschritten. Werden nur verkehrsnahe Messstationen herangezogen, die seit mehr als einem Jahrzehnt kontinuierlich messen, ist aber ein stetiger Rückgang seit dem beiden Höhepunkten 2003 und 2006 zu beobachten. An diesen Stationen wurde 2016 der Grenzwert im Bundesdurchschnitt erstmals leicht unterschritten.

UBA-Präsidentin Maria Krautzberger machte erneut Dieselautos für die NOx-Belastung bverantwortlich. „Es kann aus Sicht des Gesundheitsschutzes nicht akzeptiert werden, dass die Kommunen keine Handhabe haben, um beispielsweise Dieselautos mit hohem Ausstoß aus den belasteten Innenstädten auszuschließen“, sagte sie, und plädierte die die Einführung einer blauen Plakette. Die Kommunen bräuchten eine bundesweit einheitliche Regelunbg.

Beim Feinstaub wurde 2016 die niedrigsten Belastung seit dem Jahr 2000 beobachtet. Dazu habe aber auch das für Feinstaub ungünstige Wetter beigetragen, schränkt das UBA ein. Nur an der verkehrsnahen Messstation am Stuttgarter Neckartor wurde erneut der EU-Grenzwert für PM10 von 50 Mikrogramm/m3 an mehr als 35 Tagen des Jahres überschritten.

Das UBA zeigt sich dennoch besorgt, denn von der Weltgesundheitsorganisation WHO wird ein Grenzwert von 20 Mikrogramm/m3 im Jahresmittel empfohlen. Anders als früher sieht das UBA den Hauptansatzpunkt für eine weitere Feinstaubminderung aber nicht mehr beim Straßenverkehr, sondern bei privaten Holzfeuerung und Ammoniak aus der Landwirtschaft. (roe)

Externer Link: Hintergrundpapier Luftqualität 2016 – vorläufige Auswertung

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