Lkw-Verkehr nach Osten und Süden brummt

Das geht aus den von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) am Montag veröffentlichten ersten Ergebnissen der Straßenverkehrszählung 2015 hervor. Nach Berechnungen des Verkehrsbriefs wuchs der Schwerverkehr – definiert als Busse und Lkw über 3,5t – an den Autobahn-Grenzübergängen zu Tschechien seit der letzten Zählung 2010 um knapp 20 Prozent auf rund 11.000 Fahrzeuge pro Tag. Nach Polen legte der Schwerverkehr sogar gut 34 Prozent auf 22.100 Fahrzeuge zu.

Damit fuhr erstmals mehr Schwerverkehr nach Polen als nach Österreich: Auf den Autobahnen zu Österreich legte der Schwerverkehr um knapp 19 Prozent auf 21900 Fahrzeuge zu, zur Schweiz um 17,4 Prozent auf 7700.

Die Grundaussagen werden auch von der Mautstatistik des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) bestätigt, auch wenn dort nur Lkw ab 12t bzw. 7,5t erfasst werden.

Verkehr mit Niederlanden weiter an der Spitze

Das größte Schwerverkehrsaufkommen gibt es aber nach wie vor an der Grenze zu den Niederlanden: Dort fuhren im Tagesdurchschnitt 37.600 Schwerverkehrsfahrzeuge. Der Zuwachs lag aber mit 10 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt des grenzüberschreitenden Schwerverkehrs von 15,5 Prozent. An der Grenze zu den Niederlanden liegt mit 10.900 Fahrzeugen auch der schwerverkehrsstärkste Autobahn-Grenzübergang, nämlich die A40 bei Venlo.

Einziges Anrainerland mit einem Rückgang war Belgien (minus 0,3 Prozent, 7500 Fahrzeuge).

Einschließlich Pkw und Motorrädern wuchs der grenzüberschreitende Verkehr auf den betrachteten Autobahnabschnitten um 12,4 Prozent. Damit lag der Zuwachs über dem bundesweiten Durchschnitt von 8 Prozent, den den BASt errechnet hat.

In Deutschland liegt jetzt Köln vor Berlin

Der am stärksten befahrene Autobahnabschnitt liegt jetzt auf der A 3 zwischen dem Kreuz Köln-Ost und dem Dreieck Köln-Heumar. Mit durchschnittlich mehr als 170.000 Kraftfahrzeugen am Tag verdrängt der Kölner Autobahnring erstmals den langjährigen „Spitzenreiter“ Berliner Stadtring.

Interessant ist, dass für die A1 zwischen Leverkusen-West und Köln-Niehl (Leverkusener Rheinbrücke), die seit 2014 für Fahrzeuge über 3,5t gesperrt ist, bei einer durchschnittlichen Tagesbelastung von 111.900 Fahrzeugen 4 Prozent Schwerverkehr ausgewiesen werden, also fast 4500 Fahrzeuge. Das NRW-Verkehrsministerium hatte im Spätsommer 2016 nur von 150 Lkw gesprochen, die täglich verbotswidrig die Brücke überqueren. (roe)

Externer Link: Straßenverkehrszählungen der BASt

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